Studierendenzahlen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Wintersemester 2015/2016 leicht rückgängig

Mehr als 6.000 Neueinschreibungen / Sicherstellung des Lehrangebots durch Hochschulpakt

14.10.2015

Im Wintersemester 2015/2016 sind voraussichtlich rund 33.000 Studierende an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eingeschrieben. Damit geht die Gesamtstudierendenzahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 1.500 Studierende zurück (Wintersemester 2014/15: 34.777 Studierende). Dennoch verzeichnet die Universität mit mehr als 6.000 Neueinschreibungen in ihre insgesamt 242 Studiengänge eine konstant hohe Nachfrage.

"Unsere Studierendenzahlen bewegen sich nach wie vor auf einem hohen Niveau, auch wenn wir insgesamt eine leichte Entlastung der Studiensituation verzeichnen", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. Er führt den Rückgang bei den Einschreibezahlen vor allem auf die auslaufenden Magister- und Diplomstudiengänge zurück. "Waren im letzten Sommersemester noch insgesamt 2.768 Studierende in den alten Studiengängen eingeschrieben, sind es im aktuellen Wintersemester nur noch 1.630." Viele dieser Studierenden konnten ihr Studium im letzten Semester erfolgreich abschließen. Andere hingegen haben in einen der neuen Studiengänge gewechselt, um ihr Studium dort fortzusetzen.

Bewarben sich für das Wintersemester 2014/2015 rund 26.900 Personen um einen Studienplatz an der JGU, waren es für dieses Wintersemester 2015/2016 mit 25.300 Personen fast sechs Prozent weniger. "Umso erfreulicher ist, dass der Rückgang bei der Zahl der Neueinschreibungen mit knapp zwei Prozent deutlich geringer ausfällt", erläutert Dr. Bernhard Einig, Leiter der Abteilung Studium und Lehre an der JGU. "Für uns ist das ein Hinweis darauf, dass sich die Annahmequote leicht verbessert hat, also mehr Bewerberinnen und Bewerber den ihnen an der JGU angebotenen Studienplatz auch tatsächlich annehmen."

Im Wintersemester 2015/2016 bietet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz insgesamt 106 Bachelor- und 116 Masterstudiengänge sowie 20 weiterführende Studiengänge an. Die Zahl der Zulassungsbeschränkungen wurde gegenüber dem Vorjahr leicht reduziert: Im Wintersemester 2015/2016 gab es drei bundesweit zulassungsbeschränkte, 65 örtlich zulassungsbeschränkte (Vorjahr: 67) und 174 zulassungsfreie Studiengänge (Vorjahr: 172) an der JGU. "Angesichts der Entwicklung sehen wir eine Möglichkeit, die Zahl der örtlich zulassungsbeschränkten Studiengänge in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren", erklärt die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Mechthild Dreyer. "Gemeinsam mit den Fächern werden wir die Einschreibezahlen genau analysieren und vereinbaren, unter welchen Bedingungen wir gezielt Zulassungsbeschränkungen aufheben können. Der Hochschulpakt, den der Bund und das Land ab 2016 für fünf weitere Jahre fortführen, bietet der Universität hierfür eine gute Grundlage."

Zu den besonders stark nachgefragten Studiengängen mit Zulassungsbeschränkungen gehören wie in den zurückliegenden Jahren Psychologie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaft, Publizistik, Biologie und Filmwissenschaft. Gleiches gilt für Medizin und Zahnmedizin, deren Studienplätze durch die Stiftung für Hochschulzulassung vergeben werden. Wie bereits im vergangenen Jahr hat die JGU mit drei Studiengängen – Psychologie, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften – am sogenannten "Dialogorientierten Serviceverfahren" (DoSV), dem zentralen Koordinierungsverfahren der Stiftung für Hochschulzulassung, teilgenommen. "Auch wenn dieses Verfahren für die JGU nach wie vor mit einem hohen Zusatzaufwand verbunden ist, konnte in diesem Jahr die Effizienz des DoSV gesteigert werden. Wir hoffen, dass sich dieser Trend stabilisiert, sodass sich in den kommenden Jahren zumindest für die großen, bundesweit einheitlich zulassungsbeschränkten Studiengänge ein tragfähiges Verfahren ergibt", so Dreyer.

"Um bei diesen nach wie vor hohen Studienanfängerzahlen ein ausreichendes Lehrangebot bereitzustellen, haben wir mithilfe des Hochschulpakts die Personalressourcen erheblich erhöht", erklärt Dreyer. Mit der Bereitstellung der finanziellen Mittel des Hochschulpakts, die zudem durch umfangreiche Mittel im Rahmen des Qualitätspakts Lehre ergänzt werden, tragen der Bund und das Land effektiv zur nachhaltigen Verbesserung der Studienbedingungen an den rheinland-pfälzischen Hochschulen bei. "Die Universität erhält so die Möglichkeit, in dieser Phase der starken Belastung weiterhin flexibel zu reagieren und autonom zu steuern", bestätigt die Vizepräsidentin den seitens der Hochschulpolitik eingeschlagenen Weg. In diesem Wintersemester werden mehr als 150 zusätzliche Lehrkräfte sowie mehr als 60 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Studienbüros, Prüfungsämtern und Beratungsstellen der JGU dazu beitragen, dass die Studierenden auch trotz der immer noch hohen Einschreibezahlen ein qualitativ hochwertiges und verzögerungsfreies Studium absolvieren können.