Studiengang Meteorologie: Untersuchung und Erforschung der Erdatmosphäre

Musterbeispiel eines interdisziplinär angelegten Fachs der Umweltwissenschaften

16.06.2011

Das Institut für Physik der Atmosphäre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bietet zum Wintersemester 2011/2012 erstmals den Masterstudiengang "Meteorologie" an. Gerade im Hinblick auf die aktuelle Diskussion über Klimawandel, Umweltbelastungen und sich häufende Umweltkatastrophen zeigt sich die Notwendigkeit meteorologischer Forschung. Die Meteorologie befasst sich mit der Lufthülle der Erde, der Atmosphäre. Zum Arbeitsgebiet gehören dabei die Beobachtung und Messung aller in der Atmosphäre ablaufenden Prozesse, die entsprechende Datenanalyse sowie deren theoretische Interpretation und Aufarbeitung. Im Labor werden einzelne Vorgänge wie die Schadstoffaufnahme beim Fallen einzelner Regentropfen oder die Luftumströmung von Hindernissen untersucht. Mit Feldmessungen am Boden oder von Flugzeugen aus werden Untersuchungen zu Schadstofftransport und atmosphärischer Dynamik durchgeführt. Die Modellierung von Wolken- und Atmosphärendynamik stellt die dritte Säule der Meteorologie in Mainz dar. Durch die gewonnenen Erkenntnisse können letztlich die Wettervorhersage und auch die Klimaprognose verbessert werden.

Die Meteorologie ist ein Musterbeispiel eines interdisziplinär angelegten Fachs der Umweltwissenschaften. Neben den unerlässlichen Grundvoraussetzungen in Physik und Mathematik sind zum Verständnis auch Gesetzmäßigkeiten von Nachbarwissenschaften wie der Chemie, der Biologie und der Medizin erforderlich. Außerdem besteht eine wissenschaftliche Nähe zu den Geowissenschaften, insbesondere zur Geophysik. Forschungsschwerpunkte der Meteorologie an der JGU sind Wolkenmikrophysik und Wolkendynamik, Atmosphärenchemie, Atmosphärendynamik, Spurenstofftransport und Erdsystemmodellierung. Zudem arbeitet das Institut für Physik der Atmosphäre der Universität Mainz in diesem Studienangebot eng mit dem Max-Planck-Institut für Chemie und seinen Abteilungen für Luftchemie, Biogeochemie und Partikelchemie zusammen.

Berufsfelder bieten sich Meteorologen unter anderem in der Routinewetterbeobachtung und -vorhersage bei Wetterdiensten wie dem Deutschen Wetterdienst oder dem Geophysikalischen Beratungsdienst der Bundeswehr sowie bei privaten Wetterdienstleistern. In Landesämtern für Umweltschutz sind Meteorologen beispielsweise mit Aufgaben der Luftreinhaltung und der atmosphärischen Hygiene betraut. Meteorologen sind ebenfalls gefragte Experten in Forschungsabteilungen der Luft- und Raumfahrt, in der chemischen Industrie und in der Energiewirtschaft ebenso wie bei Versicherungen und in den Medien.

Voraussetzung für die Zulassung zum konsekutiven Masterstudiengang "Meteorologie" an der JGU ist ein Bachelorabschluss in Meteorologie oder ein gleichwertiger Studienabschluss an einer Hochschule in Deutschland oder im Ausland. Englischkenntnisse sind unerlässlich, weil die wissenschaftliche Kommunikation im Fach Meteorologie überwiegend in englischer Sprache erfolgt. Der Masterstudiengang "Meteorologie" führt im Regelfall in vier Semestern zum Abschluss Master of Science (M.Sc.).