Studie unter Leitung der Universitätsmedizin Mainz erforscht Lebensqualität nach Lungenkrebserkrankung

Bedarfsgerechte Verbesserung medizinischer und psychosozialer Angebote zum Ziel

04.02.2015

Die beiden Universitären Centren für Tumorerkrankungen (UCT) der Universitätsmedizin Mainz und des Universitätsklinikums Frankfurt eine gemeinsame Studie zum Thema "Lebensqualität und psychosoziale Rehabilitation nach Lungenkrebs" (LARIS). Die Leitung der Studie liegt bei Prof. Dr. Susanne Singer vom Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Ziel der Studie ist es, auf Basis der Erkenntnisse medizinische und psychosoziale Angebote für Lungenkrebspatienten bedarfsgerecht zu verbessern.

Krebs verändert das Leben, die Lebensqualität der Betroffenen leidet mitunter massiv. Ängste und Sorgen, Operationen oder Chemotherapie wirken sich belastend auf Körper und Psyche aus. Nach einer Lungenkrebserkrankung leiden die Betroffenen oft an Schlaflosigkeit, Erschöpfung und Ängsten. Im Kern geht es bei der Befragungsstudie LARIS darum, zu erfahren, wie es den Betroffenen nach ihrer Lungenkrebserkrankung geht und in welchen Bereichen sie gegebenenfalls Unterstützung benötigen, mit dem Ziel, die bestehenden Versorgungsangebote besser auf die Bedürfnisse von Patienten abzustimmen und zu entwickeln. Darüber hinaus richtet die Studie den Blick auf die berufliche Situation der Lungenkrebspatienten.

Im Rahmen der Studie werden Betroffene befragt, die in den letzten zehn Jahren in einer der teilnehmenden Kliniken behandelt wurden und deren Diagnose mindestens ein Jahr zurückliegt. Neben den UCTs Mainz und Frankfurt sind an der Studie auch das Katholische Klinikum Mainz, das St. Elisabethen-Krankenhaus Frankfurt und das Lungenkrebszentrum Osnabrück am Krankenhaus St. Raphael in Ostercappeln beteiligt.

"Überlebende von Lungenkrebs gehören zu einer speziellen Gruppe von Krebspatienten, die aufgrund des dominierenden Risikofaktors Rauchen oftmals unter gesellschaftlicher Stigmatisierung leiden. Leider gibt es trotz der großen Anzahl an Betroffenen im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen verhältnismäßig wenige Untersuchungen zu ihrer Lebenssituation. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) können wir dies nun ändern", so Prof. Dr. Maria Blettner, Direktorin des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik und Sprecherin des Schwerpunkts Früherkennung, Prävention und Outcome im DKTK.

"Eine der wichtigsten Aufgaben der modernen Krebsforschung ist die bestmögliche Erhaltung der Lebensqualität der Patienten. Dank der vielfältigen medizinischen Fortschritte in den letzten Jahren stehen mehr und mehr auch die seelischen und sozialen Aspekte dieses einschneidenden Lebensereignisses im Zentrum der Forschung", betont Dr. Martin Sebastian, Oberarzt der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum Frankfurt.