Stifterverband zeichnet Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Modell-Hochschule in Zusammenarbeit mit Schulen aus

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft fördert NaT-Lab für Schülerinnen und Schüler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit 84.000 Euro

16.01.2003

Als besonders gelungenes Gesamtkonzept von Hochschulangeboten für Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern prämiert die Jury des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft das NaT-Lab für Schülerinnen und Schüler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Aus dem Aktionsprogramm "ÜberGänge" des Stifterverbandes erhält die Hochschule 84.000 Euro für die Weiterentwicklung der Programme und Projekte im Rahmen des NaT-Lab. "Diese Auszeichnung freut uns deshalb besonders", erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Jörg Michaelis, "da die Zusammenarbeit mit Schulen an unserer Universität einen ausgesprochen hohen Stellenwert besitzt. Gerade unter dem Dach des NaT-Lab haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachbereiche kreativ originelle Lehr- und Lernformen entwickelt und auf diese Weise einen aktiven Beitrag in der aktuellen Bildungsdiskussion geleistet."

Die Konkurrenz um die Auszeichnung war stark: 74 Hochschulen haben sich an der Ausschreibung des Aktionsprogramms "ÜberGänge" beteiligt. Die Jury unter Vorsitz des IBM Deutschland-Chefs, Erwin Staudt, prämierte die sechs besten Hochschule/Schule-Kooperationen mit insgesamt 500.000 Euro. Die
Johannes Gutenberg-Universität Mainz beeindruckte dabei insbesondere durch ihr Gesamtkonzept: "Kriterium für die Auszeichnung war nicht nur die Vielzahl an einzelnen Projekten, sondern vor allem die Systematik der Angebotspalette innerhalb der Hochschule", so IBM Deutschland-Chef, Erwin Staudt, "etliche Hochschulen bieten zwar einen Strauß von Einzelinitiativen, aber nur wenige koordinieren diese Aktivitäten und stimmen sie sinnvoll aufeinander ab."

Forschungswerkstatt für Schüler

Die JGU wird den Preis in Höhe von 84.000 Euro nutzen, um die einzelnen Programm-Bausteine des NaT-Lab systematisch zu erweitern: "Wir richten beispielsweise Schüler-Arbeitsgemeinschaften ein, die das Interesse an naturwissenschaftlichen Fragestellungen nachhaltig intensivieren und verstetigen sollen", erklärt Prof. Dr. Wolfgang Tremel vom Fachbereich Chemie, "gleichzeitig sollen diese Arbeitsgemeinschaften die Lehrerausbildung verbessern und die Schülerangebote mit der Schulpraxis enger verzahnen." Als "Forschungswerkstatt" können die Schüler dann regelmäßig in Kleingruppen am Wochenende selbstständig und über einen längeren Zeitraum hinweg altersgerecht Forschungsthemen experimentell bearbeiten.

1997 eingerichtet, nehmen inzwischen mehr als 7.000 Schüler jährlich an den Projekten des NaT-Lab teil. Fünf Fächer – Chemie, Physik, Mathematik, Biologie und Geowissenschaften – bieten unter diesem Dach zielgruppenspezifische Programme, beispielsweise für Mädchen, Jungen oder besonders Begabte an. Die Aktivitäten umfassen Projekte für Schülerinnen und Schüler von der Primar- bis zur Oberstufe – teils eingebunden in den Lehrplan, teils zum Mitmachen in der Freizeit. Ziel der Projekte, die an die Erfahrungs- und Erlebniswelt der Kinder und Jugendlichen anknüpfen: durch spielerisches Forschen frühzeitig Neugier und Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik wecken und dieses Interesse bis zum Studium erhalten.