Richtungsweisende Erfindungen für die Medizin

Universitätsmedizin Mainz überzeugt mit Innovationspotenzial auf der Fachmesse MEDICA

17.11.2010

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) präsentiert sich auf der MEDICA 2010 in Düsseldorf, um für richtungsweisende Erfindungen im Bereich Medizintechnik Kooperationspartner zu finden. Prof. Dr. Michael Tchirikov stellt einen neuartigen Katheter vor, mit dem sich das Risiko von Fehlgeburten minimieren lässt. PD Dr. Dirk Prawitt zeigt ein patentiertes Zellmolekül, das die Insulinzufuhr bei erhöhtem Blutzucker regelt. Damit lassen sich neue diagnostische und therapeutische Ansätze bei Diabetes erschließen.

"Ich habe die neue Methode des Amnioinfusion Catheter mit meinem Team bereits erfolgreich angewendet. Diese Methode leistet einen entscheidenden Beitrag, um den vorgeburtlichen Tod eines Kindes zu verhindern", betont Tchirikov. Der Katheter dient zur Behandlung eines vorzeitigen Blasensprungs vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche. Der Vorteil der neuen Methode im Vergleich zu konventionellen Methoden ist eine ununterbrochene Amnioinfusion, wodurch sich eine Lungenhypoplasie, also die Verkleinerung der Lunge bzw. der neonatale Tod des Kindes verhindern lässt.

Auf Basis des von PD Dr. Dirk Prawitt vorgestellten Zelloberflächenmoleküls ist die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze bei Diabetes realistisch. "Unser neues Zelloberflächenmolekül bewirkt die angemessene Insulinausschüttung. Ein Einsatz im klinischen Bereich erscheint vielversprechend", so Prawitt.

"Beide Erfindungen zielen auf einen konkreten therapeutischen Nutzen ab. Damit deutschlandweit Patienten profitieren, braucht es aber starke Kooperationspartner, die eine Anschubfinanzierung leisten, um die Erfindungen für den Markt zugänglich zu machen. Dies ist ein wichtiger Grund, sich auf der Medica einem Fachpublikum zu präsentieren", betont der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.