Rheinland-pfälzische Hochschulen überzeugen mit guten Ideen für mehr Gleichstellung

Erfolg beim bundesweiten Professorinnenprogramm II

12.07.2013

PRESSEMITTEILUNG DES MINISTERIUMS FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG UND KULTUR

Bei der Förderung von Frauen in der Wissenschaft sind die rheinland-pfälzischen Hochschulen weiterhin überaus überzeugend. Messen lässt sich das am Erfolg in der aktuellen Ausschreibungsrunde zum Professorinnenprogramm II: Fünf der insgesamt sieben Hochschulen, die sich beworben hatten, konnten mit ihren Gleichstellungskonzepten überzeugen. Dies geht aus einer aktuellen Evaluation des Expertengremiums hervor, das die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern mit der Bewertung von Ideen zur gezielten Unterstützung von Wissenschaftlerinnen beauftragt hatte. Neben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universität Trier wurden auch die Fachhochschulen in Mainz, Koblenz und Trier in das neu aufgelegte Professorinnenprogramm aufgenommen.

"Hochqualifizierte Frauen gehören selbstverständlich in Führungspositionen. Ohne Wissenschaftlerinnen, die Spitzenfunktionen bekleiden und in den Hochschulen Verantwortung übernehmen, ist auch Rheinland-Pfalz nicht als konkurrenzfähiger Wissenschaftsstandort denkbar. Die Hochschulen haben das Thema Gleichstellung deshalb auf ihre Agenda gesetzt und sehr überzeugende und auch kreative Konzepte entwickelt. Ich freue mich sehr, dass die Hochschulen im Land damit nahtlos an ihren Erfolg beim Professorinnenprogramm I anknüpfen konnten. Das Programm hat eine erfreuliche Entwicklung in Köpfen und Hochschulen in Gang gesetzt und sich als Fördermittel bewährt. Es war daher nur logisch, dass sich Bund und Länder im vergangenen Jahr entschlossen haben, das Programm neu aufzulegen", so die rheinlandpfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen.

Ziel des Professorinnenprogramms ist es, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu unterstützen, die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig zu verbessern und die Anzahl von Wissenschaftlerinnen in wissenschaftlichen Spitzenämtern zu steigern. Insgesamt hatten sich bei der ersten Ausschreibungsrunde zum Professorinnenprogramm II bundesweit 131 Hochschulen beworben, 96 wurden positiv bewertet. Erfolgreiche Hochschulen können nun bis zu drei Professorinnen berufen – entweder in Form von frei werdenden Stellen (Regelberufungen) oder im Vorgriff auf demnächst frei werdende Stellen (vorgezogene Berufungen). Diese W2- oder W3-Stellen werden maximal fünf Jahre lang über eine Anschubfinanzierung von bis zu 150.000 Euro jährlich hälftig von Bund und Land finanziert. Mittel, die in den Hochschulen durch die Finanzierung der Professuren aus dem Programm frei werden (bei Regelberufungen), investieren die Hochschulen im Gegenzug in zusätzliche Gleichstellungsmaßnahmen.

Auch für das Professorinnenprogramm II stellen Bund und Länder wie bisher paritätisch 150 Millionen Euro bereit. Gefördert werden damit jene Hochschulen, die das externe Expertengremium mit ihren neuen Gleichstellungskonzepten überzeugen konnten bzw. die dokumentieren konnten, dass sie ihre im Professorinnenprogramm positiv bewerteten Gleichstellungsmaßnahmen erfolgreich umsetzen. Im Juni 2012 hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz die Fortführung des Professorinnenprogramms bis Ende 2017 beschlossen. Dafür sichere das Land die erforderlichen finanziellen Mittel zu, so Doris Ahnen. Für die Fortsetzung des Programms stellt das Land unter anderem Mittel aus dem Sondervermögen "Wissen schafft Zukunft" bereit.

Seit Beginn des Professorinnenprogramms (2009-2013) stellte das Land insgesamt rund zwei Millionen Euro zur Verfügung. Für die Fortsetzung des Programms sind rund drei Millionen Euro im Landeshaushalt vorgesehen. Die rheinland-pfälzischen Hochschulen, die sich beim Professorinnenprogramm II beworben hatten, beantragten insgesamt zwölf Regelprofessuren und acht vorgezogene Professuren. Bei letzteren handelt es sich um Professuren, die in spätestens fünf Jahren nachbesetzt werden müssen, die aber bereits jetzt für diese Übergangszeit parallel mit Frauen besetzt werden können.