Neue Treuhandstiftung der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung fördert zukunftsweisenden Forschungsbereich der JGU
27.05.2024
Unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung wurde eine neue Treuhandstiftung gegründet: Das Stifterehepaar Prof. Dr. Heidrun Anke und Prof. Dr. Timm Anke fördert mit der neuen Stiftung die biologische Wirkstoff-Forschung und die damit verbundenen Forschungseinrichtungen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). "Über diese Stiftung freuen wir uns ganz besonders, da sie einem ausgezeichneten Profilschwerpunkt unserer Universität zugutekommt. Gerade auch in Vernetzung mit den Forschungsaktivitäten des Instituts für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung liegt an der JGU ein klarer Fokus auf den zukunftsweisenden Themen der biologischen und medizinischen Forschung und deren innovativen Anwendung", erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch.
Biologische Wirkstoff-Forschung ist das wissenschaftliche Lebensthema von Prof. Dr. Heidrun Anke und Prof. Dr. Timm Anke. Sie erforschen seit 1975 systematisch Pilze auf Wirkstoffe, die in der Medizin oder im Pflanzenschutz Verwendung finden können. Ende der 1970er-Jahre hatte Timm Anke den Wirkstoff Strobilurin entdeckt, mit dem sich der Kiefernzapfenrübling gegen Nahrungskonkurrenz wehrt. Diese Entdeckung führte zur Entwicklung des ersten Pflanzenschutzmittels, für das ein natürlicher Inhaltsstoff eines Pilzes als Vorbild dient. Prof. Dr. Timm Anke erhielt für diese Arbeiten den Karl Heinz Beckurts-Preis. Daneben wurden Pilze für den biologischen Pflanzenschutz und als Quelle von Enzymen untersucht. Ermöglicht wurden diese Arbeiten durch die Entwicklung von Fermentationstechnologien, die erlauben, diese Pilze in großem Maßstab zu kultivieren und ihre Produkte kosteneffizienter und nachhaltiger herzustellen. Veröffentlichungen und Patente belegen die internationale Reputation der beiden Autoren.
Aus dem Arbeits- und Lehrbereich Biotechnologie an der damaligen TU Kaiserslautern heraus, dem ersten in Rheinland-Pfalz, bauten Heidrun und Timm Anke 1998 das Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung (IBWF) auf – seit 2016 als außeruniversitäre Forschungseinrichtung des Landes Rheinland-Pfalz im Eigentum der JGU. 2021 bezog das Institut speziell für seine Bedürfnisse geschaffene Räumlichkeiten auf dem Mainzer Gutenberg-Campus.
Heute ist das IBWF mit seinem innovations- und anwendungsorientierten sowie interdisziplinär ausgerichteten Leistungsspektrum Forschungs- und Entwicklungspartner für Wirtschaft und Gesellschaft auf mehreren Gebieten der modernen Biotechnologie. Basierend auf der in über 40 Jahren aufgebauten national wie international einzigartigen Sammlung von über 22.000 Pilzkulturen, ihren Naturprodukten und Enzymen fokussiert sich der Forschungsgegenstand vor allem auf Produkte aus Pilzen und anderen Mikroorganismen sowie deren Anwendung in pharmazeutischen Forschungsfeldern und im Pflanzenschutz. 20 Patente und über 400 Publikationen (Stand 2023) dokumentieren die erfolgreiche Arbeit des Instituts und seiner Gründer.
Die Forschung und das Engagement von Prof. Dr. Heidrun Anke und Prof. Dr. Timm Anke haben nicht nur das Verständnis für unterschiedliche Aspekte der Mikrobiologie und der Naturstoffchemie erweitert, sondern auch innovative Anwendungen ermöglicht. "Mit unserer Stiftung wollen wir die mit unserer Lebensleistung verknüpften Themen und Forschungsfelder dauerhaft an der JGU und an den mit ihr verbundenen Forschungseinrichtungen fördern", so das Stifterehepaar Prof. Dr. Heidrun Anke und Prof. Dr. Timm Anke. "Zudem profitieren wir mit unserer Stiftung von der Stiftungsverwaltung durch die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung."
Den Beirat der neuen Stiftung bilden Prof. Dr. Heidrun Anke, Prof. Dr. Timm Anke, Prof. Dr. Bernhard Brüne (Vizepräsident für Forschung, Nachwuchs und Transfer der Goethe-Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Ulrich Förstermann (Universitätsmedizin Mainz), Prof. Dr. Bernhard Hauer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Dr. Anja Schüffler (Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung gGmbH, Mainz).
Die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung
Gegründet Ende 2004 unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, verwaltet die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung nun insgesamt 40 unselbstständige Stiftungen mit einem Kapital von über zehn Millionen Euro.
Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen eröffnet die JGU-Stiftung zahlreiche unbürokratische Möglichkeiten innovativen und effizienten Stifterengagements. Über die Form der Mitwirkung, also die Beteiligung durch Spenden, Zustiftungen oder die Errichtung einer eigenen Treuhandstiftung, können die Stifterinnen und Stifter selbst entscheiden. "Die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung macht das Stiften leicht und gewährt viele Vorteile", erklärt der Vorstandsvorsitzende der JGU-Stiftung, Dr. Ullrich Fechner. "Kompetente Beraterinnen und Berater begleiten den Stiftungsvorgang und helfen bei allen notwendigen Schritten. Darüber hinaus übernimmt die Universitätsstiftung die Stiftungsverwaltung und garantiert eine kompetente Verwaltung des Vermögens."