Preisnachlässe durch Coupons bei Verbrauchern beliebt

Untersuchung von Konsumentenwünschen ergibt Art des Rabatts als wichtigstes Kriterium

15.09.2005

Das sogenannte Couponing ist in den USA bereits zum Volkssport Nummer eins avanciert. Als Erfinder des Couponing gilt der Drogist Asa Chandler, der 1894 den Absatz seiner coffeinhaltigen Limonade namens Coca-Cola durch handgemalte Zettelchen zu stimulieren versuchte. Die US-Amerikaner sammeln allerorts Coupons in Form von Gutscheinen und Rabattmarken. Und das sehr erfolgreich: Im Mutterland der Coupons verteilen jährlich über 2.000 Hersteller mehr als 240 Milliarden dieser Gutscheine. Etwa vier Milliarden davon werden tatsächlich in Zahlung gegeben.

Auch in Deutschland erfreut sich diese Form der Verkaufsförderung bei Kaufhäusern und Lebensmittelketten, in der Gastronomie und vielen anderen Bereichen wachsender Beliebtheit erfasst. Doch was macht einen kundengerechten Coupon aus? Wie muss er gestaltet werden, damit der Kunde ihn nutzt? Das Center of Market-Oriented Product and Production Management (CMPP) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist nun der Frage nachgegangen, welche Wünsche und Anforderungen die Verbraucherinnen und Verbraucher an die Gestaltung von Coupons richten.

Die Studie bestätigt die im Vergleich zu den USA relativ geringe Verbreitung von Gutscheinen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass fast 40 Prozent der Befragten noch nie einen Coupon genutzt haben. Befragt man die Konsumenten nach den Gründen für die Verwendung von Coupons, so steht der Effekt des Geldsparens an erster Stelle. Über drei Viertel der Befragten würden Coupons nutzen, wenn sie dadurch Rabatte eingeräumt bekämen und Geld sparen könnten. Neun Prozent der Befragten wären bereit, aufgrund eines Coupons ein völlig neues Produkt auszuprobieren.

Das für den Verbraucher mit Abstand wichtigste Merkmal eines Coupons ist die Art des Rabatts. Hierbei bevorzugen die Konsumenten Nachlässe im Preis vor den Produktzugaben. Treuepunkte sind weitaus weniger beliebt als Preisnachlässe und Produktzugaben. Als weiteres Ergebnis der Untersuchung ist festzuhalten, dass über 80 Prozent der Kunden keine persönlichen Daten wie etwa Adresse oder Telefonnummer auf dem Coupon angeben möchten, wobei Frauen tendenziell eher hierzu bereit sind als Männer.

"In Deutschland ist Couponing noch sehr neu. Der Verbraucher muss sich an diese Art der Verkaufsförderung noch gewöhnen", erklärt Prof. Dr. Frank Huber von der Gutenberg School of Management and Eonomics der JGU. "Die rasante Entwicklung des Couponings in den wenigen Jahren seit dem Fall des Rabattgesetzes zeigt uns, dass diese Art der Verkaufsförderung auch in Deutschland ein ernstzunehmendes Instrument im Wettbewerb um die Gunst der Kunden sein wird. Die Verbraucher können sich auf weitere Rabatte freuen."