Millionenförderung für internationales Forschungsprojekt zur funktionalen Analyse neuronaler Netzwerke im Gehirn

Forschergruppe "Barrel Cortex Function" unter Federführung der Universitätsmedizin Mainz für weitere drei Jahre gefördert

21.01.2013

Mit über zwei Millionen Euro fördern die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Schweizerische Nationalfonds (SNF) die von Prof. Dr. Heiko Luhmann, Direktor des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie der Universitätsmedizin Mainz, geleitete internationale Forschergruppe "Barrel Cortex Function" für weitere drei Jahre. Forschungsziel ist ein besseres Verständnis von physiologischen und pathophysiologischen Prozessen im zerebralen Cortex (Großhirnrinde).

Wie genau funktioniert die Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn, das aus zahlreichen neuronalen hoch dynamischen Netzwerken besteht? Dieser zentralen Forschungsfrage hat sich die internationale Forschergruppe "Barrel Cortex Function" angenommen, an der neben Forschern der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) auch Gruppen aus Zürich, Lausanne, Tübingen und Jülich/Aachen beteiligt sind. Die internationale Forschergruppe "Barrel Cortex Function“ wurde im Jahr 2010 eingerichtet. Aus Sicht von DFG und SNF verliefen die Versuche im Tiermodell unter Anwendung modernster Methoden vielversprechend, sodass Mittel für weitere 36 Monate bewilligt wurden.

"Uns geht es darum, die Mechanismen und Netzwerkeigenschaften kortikaler Informationsverarbeitung auf Zellebene zu erforschen", so der Sprecher der Forschergruppe, Prof. Dr. Heiko Luhmann. Ergebnisse dieser Grundlagenforschung können einen wichtig Beitrag leisten, um psychische Erkrankungen besser zu verstehen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. Neu gewonnene Forschungserkenntnisse könnten auch im Bereich der Neurorobotik zur Anwendung kommen.

"Dies ist ein weiterer bedeutender Erfolg für den Forschungsschwerpunkt Neurowissenschaften an der Universitätsmedizin Mainz. Es ist erneut ein Beleg dafür, dass die Profilbildung Früchte trägt und die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Universitätsmedizin internationale Sichtbarkeit erhalten", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.