Medizinische Unterversorgung in Afrika bekämpfen

Studierende der Universitätsmedizin Mainz für Entwicklung der Onlinespendenplattform DEVELOPmed.aid bei Gründerwettbewerb ausgezeichnet

15.11.2011

Die medizinische Unterversorgung ist ein großes Problem in weiten Teilen Afrikas. In Krankenhäusern fehlt es oft an geschultem Personal, medizinischer Grundausstattung und lebensrettenden Medikamenten. Mainzer Medizinstudenten und Studierende der Hochschule RheinMain haben die Onlinespendenplattform DEVELOPmed.aid ins Leben gerufen. Das Ziel: Spenden sollen genau dort ankommen, wo sie benötigt werden und direkt in medizinische Projekte in Afrika fließen.

Das innovative Konzept überzeugte auch die unabhängige Jury des Gründerwettbewerbs "Herausforderung Unternehmertum" der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und der Heinz Nixdorf Stiftung. DEVELOPmed.aid gewann 2011 den jährlich ausgelobten Preis der beiden Stiftungen.

"Was wir mit DEVELOPmed.aid erreichen wollen, ist ein Maximum an Transparenz für die Spender. Sie sollen sich auf unserer Onlineplattform jederzeit informieren können, wo ihre Spende ankommt", erklärt Lena Müller, die an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Medizin studiert und zu den Initiatoren von DEVELOPmed.aid zählt. "Dass jeder Spender nachvollziehen kann, was seine finanzielle Unterstützung bewirkt hat, unterscheidet unser Portal von vielen anderen", so die Studentin.

Aktuell hat DEVELOPmed.aid eine Kooperation mit dem Krankenhaus "Centre Hospitalier Universitaire Yalgado-Ouédraogo" in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos aufgebaut. Eines der zentralen Probleme vor Ort: Die Ärmsten aus der Bevölkerung sind außer Stande, die medizinische Behandlung zu bezahlen. Genau dort will DEVELOPmed.aid ansetzen und die Finanzierung des Krankenhausbesuchs ermöglichen.

"Der Vorwurf mangelnder Transparenz ist für die eine oder andere Hilfsorganisation ein echtes Problem. Indem DEVELOPmed.aid hier neue Wege geht und die Voraussetzungen für eine transparente und nachvollziehbare Projektfinanzierung schafft, stehen die Zeichen auf Erfolg", sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, der das Projekt beratend unterstützt. "Entscheidend ist aber auch, dass DEVELOPmed.aid nichts dem Zufall überlässt. Es ist von Anfang an klar, welche Lücke in der medizinischen Versorgung geschlossen wird und in welches Hilfsprojekt das Spendengeld fließt", so Urban. Besonders erfreut zeigt sich der Wissenschaftliche Vorstand über den Gewinn des Preises der beiden Stiftungen: "Es ist wichtig, über den Tellerrand seines Medizinstudiums zu schauen, und es erfüllt mich mit Stolz, dass Studierende der Universitätsmedizin ihre Kompetenz in ein soziales Projekt dieser Qualität einbringen."

Die neue Internetspendenplattform soll Anfang November 2011 online gehen. Um im World Wide Web auf sich aufmerksam zu machen und neue Spender zu gewinnen, setzt DEVELOPmed.aid auf eine nahtlose Integration in soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Ein entscheidender Vorteil dabei: Die Kosten für Organisation und Werbung bleiben gering, die Spenden fließen tatsächlich in medizinische Projekte.

Die Internetpräsenz www.developmedaid.org wird von dem in 2010 gegründeten gemeinnützigen Verein DEVELOPmed.aid e.V. mit Sitz in Wiesbaden betrieben. Die Gründung des Vereins geht auf das Engagement von Studierenden der Universität Mainz und der Hochschule RheinMain zurück. Unterstützt wird er durch die regionale Stipendiatengruppe der Stiftung der Deutschen Wirtschaft sowie die Heinz Nixdorf Stiftung. Schirmherr von DEVELOPmed.aid ist der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel (FDP).