Mainzer Professorin Irene Dingel in den Wissenschaftsrat berufen

Direktorin des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte in Mainz ist damit künftig Teil des Gremiums, das die Bundesregierung und die Regierungen der Länder berät

02.02.2012

Bundespräsident Christian Wulff hat Prof. Dr. Irene Dingel, Direktorin der Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) und Professorin am Seminar für Kirchengeschichte und Territorialgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), in die Wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrats berufen. Als eines der wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremien in Deutschland widmet sich der Wissenschaftsrat der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs. Zu den Aufgaben des Wissenschaftsrats gehört es, zur Sicherung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der Wissenschaft in Deutschland im nationalen und europäischen Wissenschaftssystem beizutragen. In ihm wirken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Repräsentanten des öffentlichen Lebens gleichberechtigt mit den Vertretern von Bund und Ländern zusammen.

Die Kirchenhistorikerin Irene Dingel leitet seit 2005 als Direktorin der Abteilung für Abendländische Religionsgeschichte das außeruniversitäre Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG). Nachdem das IEG kürzlich durch die Aufnahme in die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Leibniz zum 1. Januar 2012 in seiner wissenschaftlichen Bedeutung bestätigt wurde, ist die Berufung in den Wissenschaftsrat nun eine hochrangige Auszeichnung für die wissenschaftliche Expertise seiner Institutsdirektorin. Für Irene Dingel ist die Berufung in den Wissenschaftsrat eine große Ehre und zugleich mit verantwortungsvollen Aufgaben verbunden: "Ich freue mich auf die Arbeit in diesem Gremium."

Ihr Studium der evangelischen Theologie und der Romanistik sowie erste berufliche Stationen führten Irene Dingel nach Heidelberg und Paris. Nach der Promotion und anschließenden Habilitation in Heidelberg übernahm sie 1994 eine Professur in Frankfurt am Main. Seit 1998 hat sie die Professur für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät im Fachbereich 01 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz inne. Neben zahlreichen Mitgliedschaften in renommierten Kommissionen, Beiräten und Kuratorien ist Irene Dingel Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Schwerpunkte ihrer Forschungsinteressens und zahlreichen Publikationen liegen auf der Geschichte von Reformation und Konfessionalisierung, außerdem auf der Frühaufklärung in ihrem westeuropäischen Zusammenhang. Sie ist Herausgeberin mehrerer Reihen und Zeitschriften.