Anerkennung für hervorragende wissenschaftliche Leistungen des Quantenchemikers
21.10.2010
Dr. Andreas Köhn vom Institut für Physikalische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist auf dem diesjährigen Symposium für Theoretische Chemie in Münster mit dem Hans G.A. Hellmann-Preis der Arbeitsgemeinschaft für Theoretische Chemie (AGTC) ausgezeichnet worden. Der Preis wird jährlich für hervorragende wissenschaftliche Leistungen aus dem Gesamtbereich der Theoretischen Chemie an jüngere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verliehen, die noch keine Lebenszeit-Professur innehaben und die der deutschsprachigen Forschungslandschaft verbunden sind. Er stellt eine der höchsten Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler im Bereich der theoretischen Chemie dar.
Andreas Köhn leitet am Institut für Physikalische Chemie der JGU eine aus den Mitteln des 2005 an Prof. Dr. Jürgen Gauss verliehenen Leibniz-Preises finanzierte Nachwuchsgruppe für Theoretische Chemie. Er wurde für seine grundlegenden Arbeiten zur hochgenauen quantenchemischen Beschreibung von Molekülen ausgezeichnet und dabei insbesondere für seine richtungsweisenden Beiträge zur Weiterentwicklung der sogenannten explizit-korrelierten quantenchemischen Ansätze. Mit diesen methodischen Entwicklungen im Bereich der "Computational Chemistry" werden erstmals genaue theoretische Vorhersagen, wie sie zum Beispiel in der Atmosphärenchemie, bei der Analyse von Verbrennungsprozessen oder auch in der Astrophysik benötigt werden, möglich.
"Besonders erfreulich ist, dass die Arbeitsgemeinschaft Theoretische Chemie bei der diesjährigen Entscheidung weniger die heute vielfach populären Anwendungen im Bereich der 'Computational Chemistry' im Blick hatte, sondern gerade der Weiterentwicklung der grundlegenden theoretischen Methoden einen hohen Stellenwert zuerkannt hat", so Prof. Dr. Jürgen Gauss, Professor für Theoretische Chemie an der Universität Mainz. Die Auszeichnung an Dr. Andreas Köhn bestätigt zudem den Erfolg des schon seit längerem betriebenen Ausbaus des Bereichs "Theoretische Chemie" an der JGU, in der inzwischen zwei Nachwuchsgruppen angesiedelt sind. Dieser wird auch durch den Mainzer Forschungsschwerpunkt "Rechnergestützte Forschungsmethoden in den Naturwissenschaften" gefördert.