HWK-Forschungsgruppe unter der Leitung von Detlef Garz untersucht den Verlauf von Biografien nach der Wende 1989
18.08.2011
Den Biografieverlauf von Ost- und Westdeutschen vor dem Hintergrund der Wende 1989 untersucht eine neu etablierte Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Detlef Garz vom Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Die Study Group wurde vom Institute for Advanced Study des Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) eingerichtet, einer Stiftung der Länder Bremen und Niedersachsen in Delmenhorst zur Förderung der Zusammenarbeit von international anerkannten Wissenschaftlern. Detlef Garz, seit 2002 Professor für Allgemeine Pädagogik an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, ist derzeit Fellow am Wissenschaftskolleg in Delmenhorst. Unter seiner Leitung werden in den nächsten drei Jahren empirische und theoretische Studien zu den Biografieverläufen von Personen in Ost- und Westdeutschland vor und nach der Wende 1989 durchgeführt. Dabei soll ermittelt werden, wie die Menschen individuell und kollektiv mit den gesamtgesellschaftlichen und biografischen Krisen und Wendepunkten umgehen beziehungsweise umgegangen sind. Dazu kann auf mehr als 50 qualitativ-narrative Interviews zurückgegriffen werden, die von den Mitgliedern der Forschungsgruppe in den Jahren 1990 und 1991 erhoben wurden. Außerdem soll eine Reihe von Folgeinterviews stattfinden, um den Lebensweg bis in die Gegenwart hinein nachvollziehen zu können. Neben inhaltlichen Fragen konzentriert sich das Forschungsinteresse auch auf den Methodenvergleich, vor allem auf Ähnlichkeiten und Unterschiede im Hinblick auf die Datenauswertung, sodass auch methodologische Ergebnisse erwartet werden können.
Der Forschungsgruppe gehören gegenwärtig unter anderem die Professoren Klaus Kraimer (Saarbrücken), Ulrich Oevermann (Frankfurt), Gerhard Riemann (Nürnberg) und Fritz Schütze (Magdeburg) an.