Neues Konzept zur Weiterentwicklung von Prävention und Gesundheitsschutz im Lehrerberuf
03.11.2010
PRESSEMITTEILUNG DES MINISTERIUMS FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT, JUGEND UND KULTUR
Zur verbesserten arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung der mehr als 41.000 staatlichen Lehrkräfte sowie der knapp 2.500 pädagogischen Fachkräfte will das Land Rheinland-Pfalz ein Institut für Lehrergesundheit an der Universitätsmedizin Mainz gründen. Dies kündigte der Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Michael Ebling, heute auf einer Fachtagung zur Lehrergesundheit der GEW Rheinland-Pfalz an. Michael Ebling unterstrich: "Mit diesem Schritt wollen wir Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung für alle Lehrerinnen und Lehrer weiterentwickeln. Damit tragen wir auch den wachsenden Anforderungen an den Berufsalltag der Lehrkräfte Rechnung und leisten einen wichtigen Beitrag, die Schulqualität weiter zu verbessern."
In den letzten drei Jahren hatte Prof. Dr. Stephan Letzel, Leiter des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz, im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur ein umfassendes Konzept für die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung von Lehrkräften entwickelt, die in der Vergangenheit über einen Rahmenvertrag mit einem gewerblichen Anbieter sichergestellt wurde. Das unter Einbindung von Projektschulen und Lehrerverbänden erstellte neue Konzept sieht unter anderem vor, mithilfe mobiler Betreuungseinheiten flächendeckend im Land eine arbeitsmedizinische Betreuung von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften sicherzustellen und ein Netzwerk zu allen für das schulische Gesundheitsmanagement Verantwortlichen zu knüpfen.
Zu den Aufgaben des Instituts, das zum 1. Januar 2011 starten soll und sukzessive aufgebaut wird, gehören auch die individuelle Beratung von Lehrkräften und Schulleitungen, die Durchführung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und die Beratung bei der Wiedereingliederung von langfristig Erkrankten. Im Rahmen der Aufgaben des Instituts für Lehrergesundheit sollen auch Fort- und Weiterbildungen organisiert werden. "Die Beauftragung eines Instituts bei der Universitätsmedizin Mainz soll es auch ermöglichen, die Erkenntnisse aus der Betreuung in die Forschung zur Lehrergesundheit mit einfließen zu lassen. Dies ermöglicht so die Evaluation und die weitere Entwicklung präventiver Maßnahmen des Gesundheitsschutzes", so Ebling.
Zur finanziellen Absicherung der Aufbauphase des neuen Instituts sind im Regierungsentwurf zum Landeshaushalt 2011 Mittel in Höhe von 1 Million Euro vorgesehen; für 2012 wird mit Landesmitteln in Höhe von 1,5 Millionen Euro geplant. Aktuell wird das gesetzlich vorgeschriebene Mitbestimmungsverfahren mit den für Schulen zuständigen Personalvertretungen vorbereitet und eingeleitet.