Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Heinz Nixdorf Stiftung fördern das Projekt "Wandel gestalten – JGU-Leadership-Kultur entwickeln" mit 400.000 Euro
09.12.2010
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Heinz Nixdorf Stiftung haben die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main und den Hochschulen München und Rosenheim in das Programm "Wandel gestalten" aufgenommen, das die Autonomiefähigkeit von Hochschulen stärken, Eigeninitiative und Eigenverantwortung der Dozierenden, Studierenden und Mitarbeiter für die Entwicklung der Hochschule fördern und den Kulturwandel unterstützen soll. Gesucht wurden dabei insbesondere Konzepte, bei denen die Hochschulangehörigen in die institutionellen Veränderungsprozesse eingebunden sind. 21 Universitäten und 23 Fachhochschulen hatten sich an diesem Wettbewerb beteiligt. In der Finalrunde hat sich die JGU mit ihrem Projekt "Wandel gestalten – JGU-Leadership-Kultur entwickeln" durchgesetzt. Zur Umsetzung ihres Konzepts erhält die JGU in den kommenden zwei Jahren 400.000 Euro. "Wir fördern gelebte Autonomie. Die ausgewählten Hochschulen haben überzeugende Konzepte, um alle Hochschulangehörigen für den Veränderungsprozess der Hochschule zu gewinnen und gemeinsam den erforderlichen Kulturwandel voranzutreiben", so Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft.
Als lernende Organisation gestaltet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz seit mehr als zehn Jahren Prozesse des eigenen Wandels, für die sie bereits mehrmals ausgezeichnet wurde, so bspw. als "best practice Hochschule 2002" des CHE Centrums für Hochschulentwicklung. "Die Veränderungsprozesse der JGU basieren auf zwei Grundpfeilern: auf der Partizipation aller Mitglieder der Universität und auf der Expertise einer modernen Expertenorganisation. Dazu bedarf es einer Führungskultur, die insbesondere auf Verantwortungsübernahme der Leitungsrolle einerseits sowie auf Konsensbildung durch gelungene Moderation andererseits abzielt. Als entsprechende Maßnahme sehen wir die Einführung einer Leadership-Kultur an der JGU", so die Vizepräsidentin für Studium und Lehre der JGU, Prof. Dr. Mechthild Dreyer. "Denn zur nachhaltigen Handlungsfähigkeit und weiteren Entwicklung kann die Strukturveränderung die JGU erst führen, wenn die Universitätsmitglieder Leitlinien von Partizipation und Expertentum auch in ihrem Denken und Handeln integriert und verinnerlicht haben."
Das Projekt "Wandel gestalten – JGU-Leadership-Kultur entwickeln" ist mit einer Laufzeit von zwei Jahren im Bereich Personalentwicklung der Hochschule angesiedelt. Das Projekt verfolgt das Ziel, ein JGU-spezifisches Leadershipverständnis zu entwickeln, dieses in die bereits bestehende Führungskräfteentwicklung zu integrieren und JGU-Leadership schließlich in weiteren Feldern der Personalentwicklung umzusetzen. Die dafür zu entwickelnden Bausteine unterliegen der regelmäßigen Prozessevaluation und einer zum Projektabschluss stattfindenden Ergebnisevaluation mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Konzepts und nachhaltigen Umsetzung, die auch über das Projektende hinausgedacht wird.
Im Projekt "Wandel gestalten – JGU-Leadership-Kultur entwickeln" sieht der Kanzler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Götz Scholz, einen weiteren Baustein zur konsequenten Fortsetzung des Prozesses der Modernisierung und der Profilbildung der Universität: "Die Entwicklung einer JGU-Leadership-Kultur, orientiert an den Grundpfeilern Expertentum und Partizipation, stellt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Autonomiefähigkeit dar. Leitungspersonen sollen dazu befähigt werden, flexibel auf die Eigendynamiken des Systems zu reagieren und dieses zu hilfreichen Dynamiken anzuregen. Indem der Leadership-Gedanke auf weitere Felder der Personalentwicklung übertragen wird, hat er auch die Chance, sich im Sinne einer Kulturentwicklung an der JGU fest zu etablieren."