Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Université de Bourgogne planen binationalen Masterstudiengang

Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt Engagement für deutsch-französische Lehramtsausbildung in Mainz und Dijon

04.11.2016

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Université de Bourgogne in Dijon in Frankreich blicken auf eine 40-jährige Zusammenarbeit zurück und feiern in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen ihrer deutsch-französischen Studiengänge mit Doppelabschluss. Beide Universitäten haben sich insbesondere der gemeinsamen Lehramtsausbildung verschrieben und nehmen dabei eine Vorreiterrolle ein. Dieses Engagement wurde jetzt von der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer gewürdigt, deren erste Reise als Bundesratspräsidentin anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Regionalpartnerschaft Rheinland-Pfalz / Burgund nach Dijon und an die Université de Bourgogne führte.

Lehrerinnen und Lehrer haben eine große gesellschaftliche Verantwortung, weil sie junge Menschen und damit die Entscheidungsträger von morgen ausbilden. Um die Europäisierung vieler Lebensbereiche voranzubringen, ist der Bildungsbereich für die Zukunft Europas von entscheidender Bedeutung. Bislang bilden die Länder Lehrerinnen und Lehrer jedoch weitgehend im rein nationalen Kontext aus, obgleich eine verstärkte berufliche Freizügigkeit gerade in diesem Bereich für die europäische Integration unabdingbar ist. Dank ihres Auslandsstudiums und ihres generellen Interesses am interkulturellem Austausch können Absolventinnen und Absolventen des Lehramtsstudiengangs Mainz-Dijon junge Menschen auf die Herausforderungen einer globalisierten Welt vorbereiten und so zu deren sozialer Integration und Bildung beitragen. Sie sind Multiplikatoren, indem sie die aus ihrem grenzüberschreitenden Austausch gewonnenen Erfahrungen authentisch an Schülerinnen und Schüler weitergeben und sie für einen Auslandaufenthalt begeistern.

Mit ihrem deutsch-französischen lehramtsbezogenen Bachelorstudiengang Mainz-Dijon leisten die beiden Partneruniversitäten in dieser Hinsicht bereits einen bedeutenden Beitrag und werden hierbei von der Deutsch-Französischen Hochschule unterstützt. Sie wollen aber noch einen Schritt weiter gehen: Zum Wintersemester 2017/2018 soll ein gemeinsamer lehramtsbezogener Masterstudiengang starten und eine deutsch-französische Arbeitsgruppe widmet sich aktuell der Ausarbeitung des deutsch-französischen Referendariats, das für die Sekundarstufe 2 deutschlandweit Pioniercharakter haben wird. Dieser Arbeitsgruppe gehören sowohl Vertreterinnen und Vertreter der beiden Universitäten als auch außeruniversitärer Institutionen an, etwa des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums, des staatlichen Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien und des Rectorat de Dijon. Die der deutsch-französischen Ausbildung von angehenden Lehrkräften von politischer Seite beigemessene Bedeutung äußert sich nicht nur in einer unterzeichneten Absichtserklärung beider Regionen, sondern auch darin, dass die erste Sitzung dieser Arbeitsgruppe von Ministerpräsidentin Malu Dreyer anlässlich ihres Besuchs an der Université de Bourgogne persönlich eröffnet wurde. Das zukunftsweisende Projekt verdeutlicht damit einmal mehr die intensive Zusammenarbeit innerhalb der ältesten deutsch-französischen Regionalpartnerschaft.