Johannes Gutenberg-Universität Mainz belegt im FOCUS-Ranking im Fach Chemie bundesweit Platz vier

Gesamtscore von 66 Punkten bestätigt hervorragende Reputation und Wettbewerbsfähigkeit

08.11.2004

Im Universitätsranking des Magazins FOCUS hat sich das Fach Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gut behauptet: Mit einem Gesamtscore von 66 Punkten platziert sich die Mainzer Chemie auf Platz vier hinter der Universität Freiburg (69 Punkte), der Ludwig-Maximilians-Universität München (71 Punkte) und der Technischen Universität München (88 Punkte). "Wir liefern unseren Studierenden wie unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein ideales Umfeld für Forschung und Lehre", erklärt der Dekan des Fachbereichs Chemie und Pharmazie, Prof. Dr. Rudolf Zentel, "das Ranking bestätigt unsere hervorragende Reputation und unsere nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit."

Chemische Prozesse in all ihren Facetten erforschen 340 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fachbereich Chemie und Pharmazie der JGU. Die Ergebnisse dieser Forschungen bilden im Spannungsfeld von Material- und Biowissenschaften die Grundlage für die Entwicklung immer neuer Hightech-Materialien und praktischer Werkstoffe, für Verbesserungen im Gesundheitssystem und der Ernährung bis hin zum Verständnis des Ökosystems und dem damit verbundenen Umweltschutz oder der Erschließung neuer Energieressourcen.

Der Fachbereich Chemie und Pharmazie gehört zu den forschungsintensivsten Fachbereichen der Universität und zeichnet sich durch eine besonders hohe Einwerbung von Drittmitteln aus. Herausragende Schwerpunkte bilden die Polymerchemie, die Kernchemie wie auch die auf medizinische Fragestellungen ausgerichtete Chemie. "Die Forschungsaktivitäten unseres Fachbereichs bewegen sich im Spannungsfeld von Material- und Biowissenschaften", erklärt Zentel.

Forschungsschwerpunkte einrichten und stärken

Die Forschungsprogramme sind über die verschiedenen Forschungszentren und Max-Planck-Institute auf dem Campus fächerübergreifend in die Wissenschaftslandschaft der Hochschule integriert. Mit dieser Bündelung von Forschungspotentialen durch Einrichtung und Stärkung von Forschungsschwerpunkten erreicht die Hochschule eine Profilbildung als Zentrum wissenschaftlicher Kompetenz und herausragender Spitzenforschung, was gerade am Beispiel der Nanoforschung besonders deutlich wird. 28 Forschergruppen aus den Bereichen Chemie, Physik und Biologie sowie des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung beschäftigen sich – global vernetzt in hochkarätigen internationalen Teams – am Kompetenzzentrum für "Multifunktionelle Werkstoffe und Miniaturisierte Funktionseinheiten" mit Fragestellungen auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet. Dieses Zentrum wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit neun Millionen Euro bis zum Jahr 2003 finanziell gefördert und auch von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bezuschusst.

Kompetenter Ansprechpartner ist der Fachbereich Chemie und Pharmazie im Bereich der biochemisch-medizinischen Forschung. Als Beispiel für eine stärker anwendungsorientierte Forschung steht die Aufklärung molekularer und zellulärer Vorgänge bei der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung mit dem Ziel, Diagnose- und Therapieansätze zu entwickeln. Weiterer wichtiger Forschungsschwerpunkt: Die Apoptose – der programmierte Zelltod –, ein wichtiger Ansatzpunkt zur Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen und Krebs.

Zugute kommen dem Fachbereich moderne Forschungseinrichtungen, wie Elektronenmikroskope der neuesten Generation oder aufwendige Großgeräte-Einrichtungen: Der Leichtwasser-Forschungsreaktor TRIGA, der auch von internationalen Forscherteams intensiv genutzt wird, dient über kernchemischen Fragestellungen hinaus auch der Erforschung des Bereichs der Umweltanalytik sowie der Materialforschung.

Innovative Studiengänge

Von dieser guten wissenschaftlichen Ausstattung profitieren die knapp 1.800 Studierenden des Fachbereichs Chemie und Pharmazie. "Neben den traditionellen Chemie-Diplomstudiengängen sind es insbesondere die neuen, innovativen Angebote wie die Biomedizinische Chemie, die von den Studentinnen und Studenten stark nachgefragt werden", erklärt der Dekan. Gute und langjährige Tradition im Fachbereich ist das in die Diplomstudiengänge integrierte Auslandsstudium. Auf Stipendienbasis können Studienabschnitte in USA, Kanada, Japan, England, Frankreich, Italien oder Spanien absolviert werden.

Nach jahrelangem Rückgang der Studierenden gehen seit 2001 die Zahlen wieder nach oben. Der Fachbereich führt das steigende Interesse auch auf die Aktivitäten des NaT-Labs für Schülerinnen und Schüler zurück. Ziel dieser Experimentalprojekte, Ferienakademien oder Forscherwochenenden, die an die Erfahrungs- und Erlebniswelt der Kinder und Jugendlichen anknüpfen: Durch spielerisches Forschen frühzeitig Neugier und Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik zu wecken und dieses Interesse bis zum Studium zu erhalten.