Stifterverband veröffentlicht Ländercheck zu Lehre und Forschung im föderalen Wettbewerb
19.04.2010
Das Land Rheinland-Pfalz und insbesondere die Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz gehören bundesweit zur Spitzengruppe im Bereich "Lebenslanges Lernen". Wie ein Ländercheck des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft zeigt, besteht in Rheinland-Pfalz ein großes Angebot an weiterbildenden Masterstudiengängen - die überwiegende Anzahl davon bieten die Fachbereiche der JGU an, unterstützt vom Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW). "Lernen ist heute nicht mehr auf die Ausbildung in Schule und Universität begrenzt, sondern wird als lebenslange Aufgabe und Teil einer kontinuierlichen Bildungsbiografie verstanden", erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch. "Wir können hier in Mainz ein hervorragendes Angebot für Lebenslanges Lernen unterbreiten und sind stolz darauf, damit einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer Wissens- und Bildungsgesellschaft in Deutschland zu leisten."
Der Stifterverband nimmt mehrmals jährlich den Stand von Lehre und Forschung im föderalen Vergleich unter die Lupe. Zur Umsetzung des Bolognaprozesses ging er der Frage nach, wo die Bundesländer bei der Studienreform stehen. Zum Stand der Umsetzung in dem Bereich Lebenslanges Lernen wurde untersucht, welche formalen Bildungsangebote zur Verfügung stehen. "Der Anteil weiterbildender Masterstudiengänge ist in der Hauptstadt der Weiterbildung, Berlin, mit einem Anteil von 10% an allen Studiengängen am höchsten. Thüringen liegt hier mit 0,9% am Ende der Skala", heißt es in dem Ländercheck. Der Durchschnitt aller Bundesländer liegt bei 3,9%, Rheinland-Pfalz belegt mit 5,6% einen Platz in der Spitzengruppe. "Mit ihren herausragenden Weiterbildungsstudiengängen wie dem Executive MBA, Medienrecht oder der Psychologischen Psychotherapie nimmt die JGU eine Leuchtturmfunktion in Rheinland-Pfalz wahr", so Dr. phil. Beate Hörr, Leiterin des ZWW.
Neben Forschung und Lehre versteht die JGU Weiterbildung als eine Kernaufgabe ihres bildungspolitischen Auftrags. Interessierte Menschen haben hier im Anschluss an einen ersten Berufsabschluss und nach ersten beruflichen Erfahrungen oder nach einer Familienphase die Möglichkeit, ihr erworbenes Wissen zu aktualisieren, zu vertiefen oder zu ergänzen. Außer einzelnen Seminar- und Weiterbildungsangeboten richtet die Universität zunehmend auch entsprechende Studiengänge ein. Das ZWW konzipiert in Zusammenarbeit mit den Lehrenden der Universität diese Weiterbildungsangebote, es berät und unterstützt die Fachbereiche und wissenschaftlichen Einrichtungen bei ihren Aktivitäten im Bereich wissenschaftlicher Weiterbildung und bildet gleichzeitig eine Schnittstelle zwischen den wissenschaftlichen Einrichtungen und der Verwaltung der Universität sowie der Öffentlichkeit. "In die Bewertungen des Stifterverbands sind auch die Rahmenbedingungen eingeflossen, beispielsweise ob die organisierende Stelle gut aufgestellt ist. Es freut uns sehr, dass wir damit auch punkten konnten", so Hörr.