Hohes Niveau der Alzheimer-Forschung an der Uni Mainz

Meistzitierter Artikel zu "Cholesterin und Alzheimer" von Mainzer Wissenschaftlern

27.02.2008

Anerkennung für die Alzheimer-Forschung am Institut für Biochemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: Nach einem Zitationsvergleich der Fachzeitschrift Laborjournal ist ein Beitrag von Mainzer Wissenschaftlern des Instituts, der 2001 in den Proceedings of the National Academy of Scienceserschienen ist, der meistzitierte Artikel in der Klinischen Chemie. In dem Beitrag wurde beschrieben, wie ein niedriger Cholesterinspiegel dazu beitragen kann, die für die Alzheimer-Erkrankung typischen Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn zu verhindern.

Cholesterin hat einen schlechten Ruf, denn erhöhte Werte steigern das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Überdies trägt – wie man heute weiß - ein hoher Cholesterinspiegel auch zur Entwicklung der Alzheimer-Erkrankung bei: Epidemiologische Untersuchungen in Finnland an Personen in mittlerem Lebensalter zeigten, dass bei einem erhöhten Cholesterinspiegel die Wahrscheinlichkeit, später an Alzheimer zu erkranken, zunimmt. Auf welche Weise ein Überschuss an Cholesterin die Bildung der typischen Amyloid-Plaques bei Alzheimer-Patienten unterstützt, wurde in den letzten Jahren intensiv untersucht. Als Ergebnis ist festzustellen, dass ein erhöhter Cholesterinspiegel die Aktivität bestimmter Enzyme stimuliert, die an der Bildung der Amyloid-beta-Peptide (Aβ) beteiligt sind.

Mainzer Wissenschaftler am Institut für Biochemie fanden heraus, dass andererseits ein niedriger Cholesterinspiegel ein wiederum spezielles Enzym aktiviert, das die Aβ-Bildung verhindert. Diese Arbeit des Instituts für Biochemie, die im Jahr 2001 in den Proceedings der National Academy of Sciences (USA) veröffentlicht wurde, ist nach einem Zitationsvergleich im jüngsten Laborjournal (Heft 1-2/2008, S. 38) aus dem Bereich der Klinischen Chemie der am meisten zitierte Artikel - auch ein Beweis für das hohe Niveau der Alzheimer-Forschung an der Universität Mainz. Die Häufigkeit einer Zitation zeigt an, wie oft ein bestimmter Artikel in der Fachgemeinschaft aufgegriffen und in Veröffentlichungen darauf verwiesen wurde. Zitationsvergleiche gelten somit als Gradmesser für die Bedeutung einer Forschungsarbeit.