Hochschulrektorenkonferenz und Bundesbildungsministerium fördern Kleine Fächer-Wochen an der JGU

Mainzer Altertums- und Geschichtswissenschaften präsentieren Alltagsrelevanz, Studieninhalte und Berufsperspektiven

16.10.2019

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördern das Projekt "#explorer4aday / #explorer4aweek. Alltag in den Kleinen Fächern der Altertums- und Geschichtswissenschaften" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) mit rund 45.000 Euro im Rahmen der "Kleine Fächer-Wochen". Mit dieser Initiative wollen HRK und BMBF "die wissenschaftlichen Leistungen der Kleinen Fächer sichtbarer machen, über Studien­möglichkeiten und Berufsperspektiven informieren und die Alltagsrelevanz der Kleinen Fächer erlebbar machen", so HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt. In einem von bundesweit 17 geförderten Projekten stehen an der JGU in den kommenden Monaten die Bandbreite und Fülle der altertums- und geschichtswissenschaftlichen Disziplinen auf dem Programm. Die beiden beteiligten Institute der JGU – das Institut für Altertumswissenschaften und das Historische Seminar – haben sich insbesondere zum Ziel gesetzt, Studierende und den wissenschaftlichen Nachwuchs für die Kleinen Fächer zu begeistern.

"Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz als einzige Volluniversität des Landes Rheinland-Pfalz beherbergt eine ganze Reihe von sogenannten 'Kleinen' Fächern, die in der Regel nur mit ein oder zwei Professuren ausgestattet sind und teils nur an wenigen deutschen Universitäten gelehrt werden", erklärt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Unsere kleinen Fächer bereichern den Kanon von Lehre und Forschung, denn sie besitzen besondere Kompetenzen in der interdisziplinären Zusammenarbeit und fördern die internationale Vernetzung der Universität. Das beste Beispiel dafür sind die Mainzer Altertums- und Geschichtswissenschaften, die sich nun im Wintersemester einer breiten Öffentlichkeit präsentieren."

In verschiedenen Formaten werden die Ägyptologie, die Altorientalische und Klassische Philologie, die Vorderasiatische, die Klassische sowie Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, die Alte Geschichte, die Byzantinistik, die Osteuropäische Geschichte und die Geschichtliche Landeskunde von Oktober 2019 bis März 2020 einen Einblick geben in die ganz verschiedenen Themenfelder der Disziplinen und den Alltag in Studium und Wissenschaft. "Wir möchten insbesondere Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden einen Einblick geben, wie der Studienalltag in unseren Bereichen aussieht, welche Forschungsfragen im Raum stehen, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten wir ausbilden. Kurzum: Was es zu entdecken gibt, wo wir suchen und wie wir zu unseren Erkenntnissen kommen", erläutert Prof. Dr. Ursula Verhoeven-van Elsbergen vom Institut für Altertumswissenschaften der JGU. "Die Veranstaltungsreihe soll Interesse wecken für die Vielfalt der Geschichts- und Kulturwissenschaften und zugleich mögliche Berufschancen und Karrierewege aufzeigen – das alles im direkten Gespräch und Austausch mit Studierenden und Lehren sowie Alumnae und Alumni aus den Altertums­wissenschaften und der Geschichte", ergänzt Dr. Regina Schäfer vom Historischen Seminar der JGU.

"Auf den Spuren alter Kulturen" am 24. Oktober 2019

Zum Auftakt der Kleine Fächer-Wochen an der JGU lädt das Institut für Altertumswissenschaften am Donnerstag, 24. Oktober 2019, unter dem Motto "#explorer4anight: Auf den Spuren alter Kulturen" ins Museum für Antike Schifffahrt in Mainz ein. Ab 18:00 Uhr dreht sich hier alles um spannende Funde und Fragen zum Alten Ägypten und dem Vorderen Orient, zum antiken Griechenland und Rom sowie zum Leben und Alltag im vor- und frühgeschichtlichen Europa. Studierende und Lehrende der JGU erzählen von ihren persönlichen Highlights im Umgang mit den Sprachen und Kulturen des Altertums. Schließlich berichten Absolventinnen und Absolventen der altertumswissenschaftlichen Studiengänge der JGU von ihrem Start ins Berufsleben und ihren Karrierewegen. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

#explorer4aday – #explorer4anight – #explorer4aweek

In insgesamt acht #explorer4aday- bzw. #explorer4aweek-Veranstaltungen verschiedenen Formats – von Thementagen über Workshops für Schülerinnen und Schüler bis hin zu einer Ausstellung und einer Winter School – dreht sich alles um die Begegnung mit den Fächern und Fachkulturen, um deren Vielfalt an Inhalten und Methoden kennenzulernen. Die Forschenden und Studierenden bieten Einblicke in die Alltagswelten antiker Kulturen, indem sie den Umgang mit archäologischen Befunden, Objekten, Texten und alten Schriften und Sprachen demonstrieren. Durch die Aufbereitung der Hinterlassenschaften machen sie jahrtausendealte Lebenswelten für unsere heutige Gesellschaft erfahrbar, sodass alle Teilnehmenden persönliche Bezüge und eigene Interessen entdecken können. Dabei wird auch deutlich, wie abwechslungsreich und international vernetzt die Studiengänge und der universitäre Arbeitsalltag sind.

Die Wochenveranstaltung #explorer4aweek im Februar 2020 adressiert dann vor allem geschichtswissenschaftliche Bachelorstudierende aus dem In- und Ausland, denn im Master of Arts an der JGU können sich Studierende für Kleine Fächer wie Alte Geschichte, Byzantinistik, Osteuropäische Geschichte oder Geschichtliche Landeskunde entscheiden. Die Winter School #explorer4aweek informiert gezielt über die geschichtswissenschaftlichen Kleinen Fächer und mögliche Berufsfelder und will insbesondere das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass das Studium der Kleinen Fächer in Mainz vielfältige Möglichkeiten der Praxiserfahrung sowie darüber hinaus Perspektiven für einen engagierten und kompetenten Umgang mit dem kulturellen Erbe bietet.