Heute Mittag gibt’s Insekten: Interaktive Insektenpause auf dem Uni-Campus

Drei Rundgänge laden auf dem JGU-Campus dazu ein, die Welt der Insekten besser kennenzulernen / QR-Codes führen zu Rätseln, Podcasts und Videos

16.04.2024

Mit dem Beginn des Frühlings und des neuen Sommersemesters sind die Studierenden, die Beschäftigten und Besucher des Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eingeladen, ihre Mittagspause einmal anders zu verbringen: Sie können auf den Wegen über das Uni-Gelände Wissenswertes und Interessantes über Insekten erfahren – und dazu zwischen drei verschiedenen Rundgängen mit jeweils sechs Stationen wählen. An jeder Info-Station finden sie ein Schild der "Interaktiven Insektenpause" mit einem QR-Code, der zu einem Quiz, einem Podcast oder einem kurzen Video über die Welt der Insekten führt. "Vielen Menschen ist gar nicht bekannt, wie wichtig Insekten beispielsweise für unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln sind", sagt Dr. Laura Christ von der AG Didaktik der Biologie. "Mit der Interaktiven Insektenpause möchten wir für Insekten sensibilisieren und Tipps für den Alltag geben." Das Pausenformat wurde von 18 Studierenden im Master of Education der JGU im Sommersemester 2023 selbstständig entwickelt. Für einen Rundgang sollte man etwa eine halbe Stunde einplanen – also ideal für eine Mittagspause.

Drei Rundgänge über den ganzen Uni-Campus

"Heute Mittag gibt’s Insekten!" lautet der Titel der Route, die rund um die Zentralmensa angesiedelt ist. Hier finden sich unter anderem Infos über Bienenwaben und Tipps für den Insektenschutz auf Balkonien. "Ein Rätsel klärt zum Beispiel darüber auf, dass gefüllte Blüten von beispielsweise gezüchteten Rosen oder Geranien für den Insektenschutz auf einem Balkon ungeeignet sind", so Laura Christ. Sie hat gemeinsam mit dem Leiter der Arbeitsgruppe am Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie (iomE), Prof. Dr. Daniel Dreesmann, die Entwicklung der Interaktiven Insektenpause durch die Studierenden begleitet.

"Dichter, Denker und Insekten!" – so heißt der Rundgang, der vom Forum bis zum Philosophicum führt. Auf einer dieser sechs Stationen erfährt man, welche Insekten tatsächlich stechen. "Schwebfliegen können zwar auch gelb-schwarz sein und damit Wespen und Bienen zum Verwechseln ähnlichsehen, aber sie können nicht stechen", erklärt Projektmitarbeiterin Katharina Wittmann.

Die Rallye-Route "Sei so stark wie ein Insekt!" führt schließlich zum Gelände der Sportwissenschaft. Hier können sich die Besucherinnen und Besucher mit einer insektenfreundlichen Einkaufsliste ausstatten oder sich über die Entwicklung von Insekten informieren.

Auf den Rundwegen werden nicht nur bekannte Arten wie Schmetterlinge oder Bienen, sondern auch Mistkäfer und Wanzen näher vorgestellt. "Die Masterstudierenden haben für das Projekt kleine Filme selbst erstellt", so Laura Christ. "Sogar eine Traumreise ist dabei: Man kann sich hinsetzen, die Augen schließen und in die Welt eines Insekts eintauchen."

Insekten garantieren einen großen Teil der Nahrungsmittelproduktion

Die Interaktive Insektenpause kann so einerseits der Entspannung dienen, sie will andererseits aber auch die Bedeutung dieser artenreichsten Klasse im Tierreich bewusst machen: Rund 90 Prozent der Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, und von den weltweit 109 wichtigsten Kulturpflanzen, die für den menschlichen Konsum genutzt werden, sind 87 vollständig von tierischer Bestäubung abhängig. "Ohne Insekten hätten wir sehr viel weniger Kakao und Erdbeeren", bemerkt Laura Christ. Insekten garantieren rund ein Drittel der Nahrungsmittelproduktion weltweit.

"Die Masterstudierenden haben viele kreative Ideen entwickelt und diese ziemlich perfekt umgesetzt! Wir hoffen jetzt, dass die informativen und ansprechenden Rundgänge hier auf dem Uni-Campus rege genutzt werden und dass wir damit viele Menschen erreichen können", sagt Daniel Dreesmann. Die interaktive Insektenpause kann ab sofort genutzt werden.

Die Interaktive Insektenpause wurde im Rahmen des Interaktiven Insekten-Campus (I²-Campus) ins Leben gerufen. Das Lehrprojekt ist Teil von ModeLL-M, ein Projekt für digital erweitertes Lehren und Lernen, und wird durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.