German U15 kritisiert geplante Kürzungen von "Horizon 2020"

"Bedrohung der hochinnovativen europäischen Grundlagenforschung"

15.04.2015

PRESSEMITTEILUNG DER GERMAN U15

Die geplanten Kürzungen bei "Horizon 2020" bedrohen die erfolgreiche Umsetzung des für Europa und insbesondere auch für den deutschen Wissenschaftsstandort maßgebenden Forschungsförderprogramms. Im Deutschlandradio äußerte sich heute der stellvertretende Vorsitzende von German U15 und Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch, kritisch zu den Plänen der EU-Kommission, 2,7 Milliarden Euro aus dem Programm "Horizon 2020" in den neu aufgelegten Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) zu verschieben. "Die geplante Umwidmung der Gelder im Sinne von 'Beton statt Forschung' führt zu einer Bedrohung der hochinnovativen europäischen Grundlagenforschung zugunsten von Infrastrukturmaßnahmen", so Krausch.

So finanzieren die Forschungsuniversitäten in U15 bis zu zehn Prozent ihrer Forschungen aus EU-Mitteln. Insbesondere flossen im Jahr 2014 über 198 ERC Grants rund 300 bis 500 Millionen Euro in exzellente und innovative Forschungsvorhaben von U15-Wissenschaftlern. Die geplanten Kürzungen würden daher die falschen Prioritäten setzen und auf diese Weise die Kernziele von "Horizon 2020" konterkarieren, kritisiert Krausch.

German U15 begrüßt die gestrige Entscheidung des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des Europäischen Parlaments, der gegen die Kürzungen gestimmt hat. Die U15-Universitäten erhoffen sich von den Mitgliedern des Haushaltsausschusses des EU-Parlaments, dass sie sich in ihrer Sitzung am kommenden Montag der Entscheidung des ITRE anschließen.

U15 ist die strategische Interessenvertretung 15 forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten. Die U15-Universitäten bilden fast ein Drittel aller deutschen und internationalen Studierenden in Deutschland aus. Sie betreuen die Hälfte aller bundesweit abgeschlossenen Promotionsvorhaben. U15-Universitäten werben zwei Fünftel der öffentlichen Drittmittel ein, im Medizinsektor sogar 60 Prozent.