Experten formulieren Rahmenbedingungen für Bildung im Justizvollzug

Qualifizierung der Bediensteten spielt zentrale Rolle für Resozialisierung

02.05.2013

Die Qualifizierung der Bediensteten im Justizvollzug spielt eine zentrale Rolle bei der Resozialisierung von Inhaftierten. Zu diesem Ergebnis kommen Experten aus Deutschland, Finnland, Luxembourg, Belgien, Irland und Österreich bei einer Veranstaltung im Rahmen einer EU-Lernpartnerschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Die Bewältigung der vielfältigen Erziehungs-, Bildungs- und Qualifizierungsaufgaben im Strafvollzug stellen Bedienstete ständig vor große Herausforderungen. Dies betrifft den Jugendstrafvollzug in besonderem Maße. "Der gesetzliche Resozialisierungsauftrag bedeutet für die Vollzugsanstalten große fachliche und strukturelle Herausforderungen", erklärt Projektleiterin Gisela Zwigart-Hayer vom Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der JGU. "In Zusammenarbeit mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz bieten wir passgenaue Weiterbildungen für das Vollzugspersonal und begleiten die Haftanstalten bei der Umsetzung des Bildungsauftrags mit Angeboten vor Ort."

Bei der Vorstellung der Umsetzung von Bildungskonzepten in Justizanstalten von Rheinland-Pfalz und Hessen wurde eines immer wieder deutlich: "Erfolgreiche Resozialisierung wird ganz entscheidend von der Qualität der pädagogischen Arbeit der Bediensteten und dem Verständnis der Anstalten als Orte von Lernmöglichkeiten geprägt", so Heikki Takkunen, Vertreter einer Justizvollzugsanstalt in Süd-Finnland. "Gerade der Austausch von Experten auf europäischer Ebene liefert uns wertvolle Sichtweisen auf die Situation in Rheinland-Pfalz sowie in den anderen Bundesländern und ermöglicht eine europäische Annäherung auch in wichtigen Fragen für den Justizvollzug", betont Daniela Fahrnbach vom ZWW. Die Ergebnisse werden in einem gemeinsam erarbeiteten Positionspapier im Juni in Luxemburg vorgestellt.