Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Polymerchemie an der JGU legt Wert auf Praxisnähe

Zusatzausbildung für ChemielaborantInnen, TechnikerInnen und PhysiklaborantInnen in der chemischen Industrie

24.03.2011

Mit einer Änderung des rheinland-pfälzischen Hochschulgesetzes zum 1. September 2010 ist beruflich qualifizierten Personen ohne Abitur die Möglichkeit eines Hochschulstudiums gegeben. Vor diesem Hintergrund bietet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) seit dem Wintersemester 2009/2010 den dreijährigen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Polymerchemie für ausgebildete, berufstätige Chemielaborantinnen und –laboranten, Technikerinnen und Techniker sowie Physiklaborantinnen und –laboranten in der chemischen Industrie an. Dieser in enger Kooperation mit der BASF SE entstandene Studiengang ist in Deutschland einmalig und orientiert sich in seinen Lehrinhalten an den Bedürfnissen von Unternehmen im Bereich Polymerchemie, also der Herstellung von Kunststoffmaterialien. So erwerben die Laborantinnen und Laboranten im Bachelorstudiengang Polymerchemie an der Universität Mainz ein hohes Maß zusätzlichen Fachwissens, das sie befähigt, in ihrem praktischen Arbeitsfeld mehr Verantwortung zu übernehmen, Projekte eigenverantwortlich zu bearbeiten und sich selbstständig in neue Themen einzuarbeiten.

In den ersten vier Semestern werden zunächst breite theoretische Grundlagen in Mathematik und Physik, Anorganischer, Organischer und Physikalischer Chemie sowie Analytik vermittelt. Im Anschluss erfolgt eine Spezialisierung in den Themengebieten Polymerchemie, Betriebswirtschaftslehre, Innovationsmanagement und Recht für Chemiker. Der Studiengang kann jeweils zum Wintersemester aufgenommen werden. Die Lehrveranstaltungen finden während des 20 Wochen dauernden Semesters jeweils an zwei Tagen in der Woche statt, meist freitags und samstags. "Der Studiengang bietet eine hervorragende Möglichkeit zur gezielten beruflichen Weiterbildung", so Prof. Dr. Holger Frey vom Institut für Organische Chemie der JGU, der für den Studiengang verantwortlich ist. "Wir rechnen mit regem Interesse der Kunststoffindustrie im Rhein-Main-Raum an dieser berufsbegleitenden Maßnahme."

Mainz ist mit ca. 700 Beschäftigten im Bereich der Polymerwissenschaften – an der JGU sowie den Max-Planck-Instituten für Chemie und Polymerchemie – der größte Standort für Polymerwissenschaften in Europa. Im CHE Excellence Ranking 2010 wurde unter anderem das Fach Chemie an der Universität Mainz aufgrund seiner herausragend forschungsstarken Fachbereiche und seiner internationalen Orientierung in die "Excellence Group" des vom Centrum für Hochschulentwicklung herausgegebenen Excellence Ranking 2010 gewertet. Dies bezeugt die herausragende Qualität von Lehre und Forschung im Bereich Chemie an der Universität Mainz.