Auswirkung von Nanopartikeln auf den Menschen

Schülerprojekt im Labor der Urologie an der Universitätsmedizin Mainz bei Wettbewerb "Jugend forscht" erfolgreich

15.04.2011

Preisträgerin des Sonderpreises Umwelttechnik beim Landeswettbewerb "Jugend forscht 2011" und des 3. Platzes im Fachgebiet Biologie auf Landesebene ist Anne Baumgärtner, Schülerin an der IGS Ingelheim. Zuvor hatte sie bereits den 1. Platz im Fachgebiet Biologie beim Regionalwettbewerb Bingen "Jugend forscht" belegt. Im Rahmen ihres ausgezeichneten Projekts "Der (Nano)Wolf im Schafspelz" erforschte sie an der Universitätsmedizin Mainz die Wirkung bestimmter Nanopartikel auf gesunde Nierenzellen und Nierentumorzellen.

Menschen kommen in unterschiedlichsten Situationen mit Nanopartikeln in Kontakt. Nanopartikel wie bspw. solche aus Eisenoxid oder Zinkoxid kommen u.a. in Sonnencremes, Farben oder Lacken vor. Zirkoniumoxid findet in der Medizin in Zahnimplantaten und künstlichen Gelenken Verwendung. Anne Baumgärtner untersuchte an Zellen, inwieweit Eisenoxid-, Zinkoxid- oder Zirkoniumoxid-Nanopartikel das Wachstum gesunder Zellen anregen oder möglicherweise hemmen. "Im Fall der Ergebnisse von Anne Baumgärtner hat Zinkoxid das Wachstum aller Zellen gehemmt. Bei gesunden Nierenzellen von Erwachsenen ist das unkritisch, da dieses Organ sich nicht regeneriert. In der Embyonalentwicklung und bei Kindern hingegen ist es zumindest bedenklich. Noch bedenklicher ist allerdings, dass Eisenoxid-Nanopartikel das Wachstum gesunder Nierenzellen anregen und sie dadurch möglicherweise Nierenkrebs auslösen", fasst die Laborleiterin der Urologischen Klinik an der Universitätsmedizin Mainz, PD Dr. Walburgis Brenner, zusammen. Die Forscherin betreute das Projekt der Schülerin im Labor.

"Ein hohes Maß an Selbständigkeit und die Bereitschaft, sich in eine vielschichtige Forschungsthematik hineinzuarbeiten, zeichnen Anne Baumgärtner aus. Die übrigen Mitarbeiter haben sie als gleichberechtigtes Mitglied meiner Arbeitsgruppe angenommen", so Brenner. Nach Überzeugung der Laborleiterin verfügt Anne Baumgärtner aufgrund ihrer Fähigkeiten über die idealen Voraussetzungen für eine naturwissenschaftliche Karriere.

"Begabungen zu fördern, ist von jeher eine der Kernintentionen des Wettbewerbs 'Jugend forscht'. Das ist wichtig, denn Wissenschaftseinrichtungen wie die Universitätsmedizin profitieren davon, dass Schüler ihr Talent für die Wissenschaft bereits früh erkennen und sich für ein entsprechendes Studium entscheiden", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.