Bündelung der Forschungspotenziale durch Einrichtung und Stärkung von Schwerpunkten / Serviceangebot für Studierende verbessert
20.05.2003
In Forschung und Lehre verfolgte die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) 2002 konsequent die Strategie der Förderung von Exzellenz. Wichtigster Baustein der Profilbildung als Zentrum wissenschaftlicher Kompetenz und herausragender Spitzenforschung war die Bündelung der Forschungspotenziale durch Einrichtung und Stärkung von Forschungsschwerpunkten. Im Bereich Studium und Lehre waren die Reform der Studienstruktur durch Einführung neuer Bachelor- und Masterstudiengänge sowie ein verbessertes Serviceangebot für die Studierenden zentrale Themen.
Der bestehende Schwerpunkt exzellenter medizinischer und materialwissenschaftlicher Forschung wurde im Jahr 2002 durch die Einrichtung von zwei neuen DFG-Sonderforschungsbereichen "Von einzelnen Molekülen zu nanoskopisch strukturierten Materialien" und "Physik kolloidaler Dispersionen in äußeren Feldern / Transregio" sowie einer neuen DFG-Forschergruppe "Bildgestützte zeitliche und regionale Analyse der Ventilations-und Perfusionsverhältnisse in der Lunge" weiter gestärkt. Damit bündelt die Universität die Spitzenklasse ihrer medizinischen und naturwissenschaftlichen Forschung in elf Sonderforschungsbereichen, vier Forschungs- und elf Kompetenzzentren sowie zwei Forschergruppen.
Ein zunehmend klares Forschungsprofil gewinnen auch die Geistes- und Sozialwissenschaften mit dem Zentrum für interkulturelle Studien (ZIS), den Sonderforschungsbereichen "Kulturelle und sprachliche Kontakte" und "Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum Westafrikanische Savanne", dem Kompetenzzentrum "Orient-Okzident"und drei geisteswissenschaftlichen Graduiertenkollegs. Bemerkenswert ist hier der Konzentrationsprozess der archäologischen Disziplinen der Universität in den vergangenen fünf Jahren, in dem sich das Potenzial an der Hochschule, aber auch im regionalen Umfeld durch Kooperationen mit allen wesentlichen Institutionen bündelt. Zusammenarbeit besteht über die Universitätsgrenzen hinweg insbesondere mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, zum Beispiel durch die Einrichtung einer gemeinsamen Stiftungsprofessur oder eines Kompetenzzentrums Archäometrie, aber auch mit den europäischen archäologischen Instituten in Rom, London und Paris oder den archäologischen Landesämtern in Rheinland-Pfalz sowie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Zum Zentrum für mehr als 2.000 Orientexperten aus 52 Ländern wurde die JGU im September 2002 mit dem ersten "Weltkongress für Studien zum Vorderen Orient".
Vernetzung stärkt wissenschaftliche Kompetenz
Der Kultur der fächerübergreifenden wissenschaftlichen Zusammenarbeit auf dem Campus entsprechen außeruniversitäre Kooperationen der Mainzer Wissenschaftler mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Hochschulen und auch privatwirtschaftlichen Unternehmen rund um den Globus. Tradition hat dabei die intensive Zusammenarbeit zwischen Universität und den Max-Planck-Instituten. So haben beispielsweise anlässlich des Jahres der Geowissenschaften 2002 das Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz, die geowissenschaftlichen Institute der Universitäten Frankfurt/Main, Mainz und Darmstadt sowie das Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg, Frankfurt, als erstes Gemeinschaftsprojekt eine Geo-Ausstellung "Abenteuer Geoforschung" im ICE-Fernbahnhof am Flughafen Frankfurt realisiert. Diese gemeinsame Ausstellung nahmen die beteiligten Institute als Impuls zu einer strategischen Kooperation der Geowissenschaften in Rhein-Main. Ziel: die Bündelung der wissenschaftlichen Kompetenz zu einem bundesweit einmaligen geowissenschaftlichen Schwerpunkt, unter anderem durch die Vernetzung bestehender Schwerpunkte oder die Vorbereitung neuer Sonderforschungsbereiche.
Neue Bachelor- und Masterstudiengänge eingerichtet
Die Reform der Studienstruktur ist an der JGU ein wichtiges Thema, wie es auch im Leitbild deutlich wird. Dazu trägt die Entwicklung neuer Bachelor- und Masterstudiengänge bei. Um dies zu erleichtern, wurde im Senat 2002 eine Musterstudienordnung für Bachelor- und Master-Studiengänge verabschiedet. Auch beschloss der Senat, zwölf Studiengänge neu einzurichten, bzw. bestehende Studiengänge als Master-Studiengang neu zu konzipieren (zum Beispiel Master-Studiengang Journalismus).
Auf dem Weg zum Studienbüro
Im Juli 2002 richtete die Johannes Gutenberg-Universität Mainz als bundesweit erste Hochschule ein Call-Center für Studierende ein. Unter einer Hotline-Nummer erhalten Studierende und Studieninteressierte die wichtigsten Informationen rund ums Studium. Außerdem können hier Anträge oder Informationsmaterialien bestellt werden. Bei speziellen Fragen werden die Anrufer in die beteiligten Einrichtungen verbunden: Studierendensekretariat, Akademisches Auslandsamt, Zentrale Studienberatung und BaFöG-Amt. Kurze Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen werden den Anrufern bereits in der Warteschleife gegeben. Mit dem Call-Center wurde das erste Portal des geplanten Studienbüros verwirklicht. Als zweiter Schritt wird in diesem Jahr ein Internet-Portal online geschaltet, das den leichten Zugang zu studienrelevanten Informationen ermöglicht. In einem dritten Schritt soll auch die persönliche Beratung vor Ort sowie die direkte Bearbeitung von Anträgen in einem ganztägig geöffneten Campus Service Center ermöglicht werden.