Anerkennung des herausragenden Engagements im Bereich Arbeitsmedizin und Würdigung der Verdienste um öffentliches Gesundheitswesen
29.07.2015
Prof. Dr. Stephan Letzel, Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Damit werden seine Verdienste unter anderem um die Arbeitsmedizin und die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens gewürdigt. Im Rahmen der Verleihung im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Mainz lobte die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Vera Reiß Letzels "herausragendes Engagement" im Bereich der Arbeitsmedizin, in dem er sich "auch weit über die Grenzen von Rheinland-Pfalz bundes- und sogar weltweit einen Namen gemacht" habe. Zahlreiche unter der Leitung von Letzel durchgeführte Studien beispielsweise in den Forschungsfeldern Arbeitstoxikologie, Belastung und Beanspruchung durch die Einführung neuer Technologien oder sozialmedizinische Aspekte von Schulden und Armut stießen in einem internationalen Kontext auf große Beachtung. In ihrer Laudatio betonte die Ministerin zudem, dass sich der gebürtige Bayer nicht nur um die Arbeitsmedizin verdient gemacht habe. Das von ihm 2011 mitbegründete Institut für Lehrergesundheit habe binnen kürzester Zeit deutschlandweit anerkannte Standards gesetzt. "Es ist das Verdienst von Prof. Dr. Stephan Letzel, dass Rheinland-Pfalz im Vergleich der Länder mittlerweile eine Spitzenposition bei der arbeitsmedizinischen Betreuung im Schulbereich einnimmt", so Reiß. Das Institut für Lehrergesundheit habe in erheblichem Maße dazu beigetragen, die arbeitsmedizinische Betreuung aller rund 45.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im staatlichen Schuldienst in Rheinland-Pfalz zu verbessern. Man wisse dies, weil betroffene Schulen, Beschäftigte und Personalvertretungen immer wieder positive Rückmeldungen geben würden.
"Nicht nur mit seiner äußerst erfolgreichen Forschungstätigkeit, sondern insbesondere auch mit Umsetzung seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse in betriebliche Gesundheitsprogramme oder in die arbeitsmedizinische Prävention wird Prof. Dr. Stephan Letzel in vorbildlicher Weise der besonderen Verantwortung der Universität in der heutigen Wissensgesellschaft gerecht. Mit seinem außerordentlichen Engagement gerade auch in der Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens trägt er bundesweit maßgeblich zum Ansehen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bei", erklärt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Bei all seinen vielfältigen Aktivitäten – ob in der Wissenschaft, der Gesundheitsprävention oder in der akademischen Selbstverwaltung der Universität, unter anderem als Prodekan für Studium und Lehre der Universitätsmedizin Mainz oder Senatsbeauftragter für Behindertenangelegenheiten – hat Prof. Dr. Stephan Letzel stets den Menschen im Blick. Die Universität gratuliert zur Auszeichnung als Anerkennung seiner herausragenden Leistung."
Nach Ansicht von Prof. Dr. Babette Simon, Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, zählt Letzel ohne Zweifel zu den herausragenden Persönlichkeiten an der Universitätsmedizin Mainz. "In Fragen der Arbeits- und Umweltmedizin und auch der Lehrergesundheit ist er zu einem wichtigen Impulsgeber avanciert, der immer wieder richtungweisende Forschungsprojekte anstößt. Ich freue mich sehr, dass ihm diese höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht, zuteilwird."
Beleg für die Wertschätzung, die seiner Expertise im Bereich der Arbeitsmedizin entgegengebracht wird, ist auch die Tatsache, dass Letzel der Vorsitzende des im Jahr 2009 gegründeten Ausschusses für Arbeitsmedizin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ist. Der Ausschuss hat unter anderem die Aufgabe, Konzepte zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge zu entwickeln. Darüber hinaus berät er das BMAS in allen Fragen der arbeitsmedizinischen Vorsorge und des medizinischen Arbeitsschutzes. Außerdem ist Letzel unter anderem Mitglied im Ärztlichen Sachverständigenrat des BMAS und im Beirat der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie Mitglied der Ständigen Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er ist zudem Vizepräsident / Postpräsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM), der er sechs Jahre lang als Präsident vorgestanden hat. Darüber hinaus ist Letzel seit über zehn Jahren Vorsitzender der medizinischen Ethikkommission der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz.