Renommierter Molekularbiologe verstärkt Team des Forschungszentrums Immuntherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
30.10.2014
Das Gutenberg Forschungskolleg (GFK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat den Molekularbiologen Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam als Fellow aufgenommen. Er wird in den kommenden Jahren eine Arbeitsgruppe assoziiert an das Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) leiten. Die Forschung von Rajalingam zielt darauf ab, die molekularen Signalwege zu verstehen, die verschiedene Zellprozesse wie den programmierten Zelltod, Zellwanderung oder Zelldifferenzierung steuern. Bereits seit Juli 2014 leitet Rajalingam die Arbeitsgruppe Zellbiologie am Institut für Immunologie der Universitätsmedizin Mainz, gefördert durch eine Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Prof. Dr. Matthias Neubert, Direktor des GFK und Leiter der Arbeitsgruppe Theoretische Hochenergiephysik an der JGU, sieht in der Vergabe des Fellowships an Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam "einen wichtigen Schritt, um das exzellente Forschungsfeld der translationalen Medizin im Bereich von Immuntherapie, Neurowissenschaften wie auch vaskulärer Biologie weiter zu stärken." Neubert weist darauf hin, dass die Vergabe des GFK-Fellowships an Rajalingam deutlich zur strukturellen Weiterentwicklung dieses Spitzenforschungsbereichs in Mainz beiträgt und gezielt das wissenschaftliche Profil der JGU schärft. Das Fellowship des Gutenberg Forschungskollegs beinhaltet finanzielle Mittel für den Aufbau einer Arbeitsgruppe im Institut für Immunologie.
In seiner Forschung geht es Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam darum, die Mechanismen fehlregulierter Signalwege zu ergründen. Seine Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, den Weg für neue Therapien bei Autoimmunerkrankungen, neurologischen Erkrankungen oder Krebs zu ebnen. Um zu begreifen, wie verschiedene hochkomplexe Krankheiten entstehen, ist ein tiefgreifendes Verständnis der zellulären Prozesse eine zentrale Voraussetzung. Wie erfolgt die Weiterleitung biochemischer Informationen in und zwischen Zellen? Auf welche Weise verbreiten sich Krankheitserreger durch Zellmigration im Körper? Wie kommt es zum programmierten Zelltod? Antworten auf diese und vergleichbare Fragen zu finden, ist das Ziel von Rajalingams Forschungsarbeit.
"Die Bewilligung des GFK-Fellowships für Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam ist ein wichtiges Signal für das FZI und wird uns entscheidend bei der Profilbildung hin zur translationalen Spitzenforschung im immunologischen, neurowissenschaftlichen und vaskulären-biologischen Bereich voranbringen. Seine Forschungsarbeit wird sicher wichtige Impulse setzen, um zu einem tiefgreifenden Verständnis der Deregulation des Immunsystems bei der Entstehung von chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen zu kommen", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann.
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat das GFK im Jahr 2007 eingerichtet, mit dem Ziel, die wissenschaftlichen Stärken der Universität hervorzuheben und vielversprechende neue Forschungsfelder zu unterstützen. Fellowships sind das wichtigste Instrument des GFK und ermöglichen die gezielte finanzielle Unterstützung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, denen dadurch ideale Voraussetzungen zur Durchführung ihrer Forschungsvorhaben geboten werden sollen.
Krishnaraj Rajalingam, Jahrgang 1977, erwarb im Jahr 2000 einen Masters in Life Science an der Bharathidasan University in Indien. Anschließend promovierte er 2004 am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und war dort noch zwei weitere Jahre erst als Postdoc und dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Von 2006 bis 2008 arbeitete er als Arbeitsgruppenleiter am Institut für Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Im Anschluss an die Förderung seiner Promotions- und Postdoktorandenzeit durch die Max-Planck-Gesellschaft konnte er mit Hilfe des renommierten Emmy-Noether-Programms der DFG eine unabhängige Arbeitsgruppe aufbauen. Nach dem Auslaufen der Emmy-Noether-Förderung nahm ihn die Boehringer Ingelheim Stiftung im Jahr 2013 in ihr Perspektivenprogramm "PLUS3" auf. Seit Juli 2014 ist er Inhaber einer Heisenberg-Professur für Zellbiologie, die in das Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) der JGU integriert ist. Mit mehreren Publikationen in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen zählt er mit 37 Jahren zu den Spitzenforschern seines Fachs.