Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf Verständnis von Zellprozessen wie Zelltod, Zellmigration und Zelldifferenzierung
21.07.2014
Der Molekularbiologe Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam hat eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Heisenberg-Professur für Zellbiologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhalten. Die Professur wird zunächst für die Dauer von drei Jahren und nach erfolgreicher Evaluation für weitere zwei Jahre durch die DFG gefördert. Die Forschung von Rajalingam zielt darauf ab, die molekularen Signalwege zu verstehen, die verschiedene Zellprozesse wie den programmierten Zelltod, Zellwanderung oder Zelldifferenzierung steuern. Konzentrierte sich Rajalingam bislang eher auf Tumorzellen, so will er künftig den Fokus auf Immunzellen richten. Die von ihm betriebene Grundlagenforschung hat einen hohen Nutzen für die Forschungsschwerpunkte Immuntherapie, Translationale Neurowissenschaften und Translationale Vaskuläre Biologie der Universitätsmedizin Mainz. Seine Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, den Weg für neue Therapien bei Autoimmunerkrankungen, neurologischen Erkrankungen oder Krebs zu ebnen.
"Wir beglückwünschen Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam zur Bewilligung einer angesehenen Heisenberg-Professur durch die DFG", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Translationale Medizin im Bereich von Immuntherapie, Neurowissenschaften wie auch vaskulärer Biologie zählt zu den exzellenten Forschungsfeldern unserer Universität, die international Anerkennung finden und somit entscheidend zur Profilbildung der JGU beitragen. Die Heisenberg-Professur von Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam mit ihrer Schwerpunktsetzung in der Zellbiologie wird deutlich zur strukturellen Weiterentwicklung dieses Spitzenforschungsbereichs in Mainz beitragen."
Um zu begreifen, wie verschiedene hochkomplexe Krankheiten entstehen, ist ein tiefgreifendes Verständnis der zellulären Prozesse eine zentrale Voraussetzung. Wie erfolgt die Weiterleitung biochemischer Informationen in und zwischen Zellen? Auf welche Weise verbreiten sich Krankheitserreger durch Zellmigration (Fortbewegen und Wandern von Zellen) im Körper? Wie kommt es zum programmierten Zelltod? Antworten auf diese und vergleichbare Fragen zu finden, ist das Ziel von Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam.
Rajalingam gilt als ausgewiesener Experte für die Erforschung molekularer Signalwege bei der Entstehung von Krankheiten. "Seine Forschungsthematik befindet sich an der Schnittstelle der drei großen Forschungsschwerpunkte der Universitätsmedizin Mainz: Immunologie, Translationale Neurowissenschaften und Translationale Vaskuläre Biologie. Aus diesem Grund hat die Besetzung der Heisenberg-Professur für Zellbiologie mit Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam eine weitreichende strategische Dimension, da sie zur Stärkung unserer Forschungsschwerpunkte beiträgt", bemerkt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann. "Ich bin überzeugt, dass Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam die von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universitätsmedizin Mainz avisierte Profilbildung hin zu einer translationalen Spitzenforschung im immunologischen, neurowissenschaftlichen und vaskulären-biologischen Bereich entscheidend voranbringen wird." Darüber hinaus ist Rajalingam nach Meinung des Wissenschaftlichen Vorstands ein interessanter Kooperationspartner für die biopharmazeutische Forschungsinstitution TRON – Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin Mainz gGmbH und das auf dem JGU-Campus beheimatete Institut für Molekulare Biologie (IMB).
Die Heisenberg-Professur von Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam ist in das Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz integriert. Dies ist aufgrund der besonderen Bedeutung seiner Forschungsarbeiten für das Verständnis der Deregulation des Immunsystems bei der Entstehung von chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen erfolgt. Nach dem Auslaufen der DFG-Förderung erfolgt die dauerhafte Etablierung der Professur an der Universitätsmedizin Mainz.
Krishnaraj Rajalingam, Jahrgang 1977, erwarb im Jahr 2000 einen Master in Life Science an der Bharathidasan University in Indien. Anschließend promovierte er 2004 am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und war dort noch zwei weitere Jahre erst als Postdoc und dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Von 2006 bis 2008 arbeitete er als Arbeitsgruppenleiter am Institut für Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. An der Goethe-Universität in Frankfurt am Main baute er ab 2008 als Stipendiat des renommierten Emmy-Noether-Progamms der DFG eine unabhängige Arbeitsgruppe auf. Im Jahr 2013 nahm ihn die Boehringer Ingelheim Stiftung für drei Jahre in ihr Perspektivenprogramm "PLUS3" auf. Seit Juli 2014 ist er Inhaber einer Heisenberg-Professur für Zellbiologie am Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) der JGU. Mit mehreren Publikationen in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen zählt er mit 37 Jahren zu den Spitzenforschern seines Fachs.