Deutlich über zwei Millionen Euro im Jahr fließen an Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Gleichstellungsprojekte und -strukturen
27.10.2014
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält zum vierten Mal in Folge das Prädikat TOTAL E-QUALITY für beispielhafte Maßnahmen zur Gleichstellung. Das Prädikat wird jeweils für drei Jahre verliehen; bereits 2005, 2008 und 2011 hatte die JGU diese Auszeichnung erhalten. "Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz schafft Frauen und Männern nicht nur die gleichen Rahmenbedingungen für beruflichen Erfolg und ist damit erfolgreicher als andere. Sie fördert auch die Karriere von Frauen in der Organisation und steigert so auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber", erklärt Eva Maria Roer, Vorsitzende des TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V., bei der Prädikatsübergabe an Stefanie Meyer, Leiterin des Büros für Frauenförderung und Gleichstellung der JGU.
"Seit über zwei Jahrzehnten wird an der JGU eine gezielte Förderung von Frauen betrieben. Die Erfolge bestätigen die Konzepte und Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit im akademischen Bereich", begründet die Jury ihre Entscheidung. "Entsprechend platziert das aktuelle Hochschulranking des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung, kurz CEWS, die JGU hinsichtlich der Frauenanteile bei Studierenden und Promotionen sowie aufgrund der Steigerung des Anteils von Professorinnen in der Spitzengruppe." Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit würden an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit einer Vielfalt differenzierter und professioneller Angebote für unterschiedliche Zielgruppen und einem beachtlichen Mitteleinsatz vorangetrieben, so die Jury weiter. Zugleich ermögliche dies eine substantielle Einwerbung von Drittmitteln nicht nur über Landes- und Bundesprogramme. So fließen an der JGU mittlerweile deutlich über zwei Millionen Euro im Jahr in Gleichstellungsprojekte und -strukturen.
"Wir freuen uns sehr über die erneute Verleihung und werten dies auch als Anerkennung der seit der letzten Prädikatsvergabe erfolgten Weiterentwicklung bestehender und der Implementierung neuer Maßnahmen", erklärt die Gleichstellungsbeauftragte der JGU, Prof. Dr. Eva Rentschler. "Dieser erneute Erfolg ist eine Bestätigung, dass wir mit unseren Konzepten und Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern auf einem guten Weg sind. Eine Stärke der Gleichstellungsmaßnahmen an der JGU liegt insbesondere in deren differenzierter Ausrichtung auf die verschiedenen Karrierephasen von Nachwuchswissenschaftlerinnen – vor allem auf die kritische Mid-Career-Phase nach der Promotion."
Frauenförderung und Chancengleichheit gehören zu den Profilmerkmalen der JGU und werden im Alltagshandeln gelebt. Sie sind nicht nur im akademischen Leitbild der Universität verankert, sondern auch im Leitbild der Verwaltung, im Strategiekonzept und in der Grundordnung. "Die JGU ist dem Ziel der Umsetzung echter Chancengleichheit von Frauen und Männern in den zurück liegenden Jahren entscheidend näher gekommen. Der Anteil von Frauen liegt mittlerweile in allen wissenschaftlichen Qualifikationsstufen über den entsprechenden deutschen Durchschnittswerten, so zum Beispiel bei den neu berufenen Professorinnen bei fast 35 Prozent im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 26,8 Prozent", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Ein Indikator für das Engagement der JGU ist auch der hohe Ressourceneinsatz für Gleichstellungsprojekte und -strukturen, der mittlerweile deutlich über zwei Millionen Euro im Jahr liegt."
Die bundesweit herausragende Positionierung der Frauenförderung an der JGU bestätigten im Juni 2012 insbesondere auch die Gutachterinnen und Gutachter des Wissenschaftsrats im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. So hebt die Beurteilung des Zukunftskonzepts der JGU die Erfolge und Konzepte zur Umsetzung der Gleichstellung ausdrücklich hervor. "Die Gleichstellungssituation an der Universität", fasst der Wissenschaftsrat die Ergebnisse zusammen, "habe sich in der jüngsten Vergangenheit rapide verbessert. Die Johannes Gutenberg Universität Mainz sei hier vielen anderen Universitäten voraus. Die geplante Institutionalisierung der Gleichstellungsmaßnahmen im Rahmen des Zukunftskonzepts sei begrüßenswert und verdeutliche den hohen Stellenwert, den die Universität diesem Thema beimisst. Auch der dual-career-Ansatz sei sehr überzeugend umgesetzt worden."
Seit 1997 zeichnet TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V. jährlich Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung sowie Verbände aus, die sich nachhaltig für Chancengleichheit engagieren. Das Prädikat beruht auf einem freiwilligen Selbstcheck und wird für drei Jahre vergeben. Der Verein wurde 1997 von Vertreterinnen und Vertretern großer deutscher Unternehmen mit Unterstützung der Bundesministerien für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gegründet und hat heute über 100 Mitglieder. TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf zu etablieren und nachhaltig zu verankern. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Frauen in Führungspositionen. Neben der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht es um eine chancengerechte Personalbeschaffung und -entwicklung, um die Förderung partnerschaftlichen Verhaltens am Arbeitsplatz und um die Berücksichtigung von Chancengleichheit in den Unternehmensgrundsätzen.