Energieautobahn der Zukunft

US-Spitzenforscher Robert J. Cava von der Princeton University erhält Gutenberg Lecture Award der Graduiertenschule MAINZ

14.04.2011

Die Graduiertenschule Materials Science in Mainz (MAINZ) zeichnet jährlich einen international herausragenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Materialwissenschaften mit dem Gutenberg Lecture Award aus. Der diesjährige Preisträger, Prof. Robert J. Cava von der Princeton University, erhielt in einer feierlichen Zeremonie den mit €10.000 dotierten Gutenberg Lecture Award 2011. Mit Cava zeichnet die Graduiertenschule MAINZ in diesem Jahr einen der angesehensten Materialwissenschaftler mit dem Gutenberg Lecture Award aus. Er genießt weltweit höchste Reputation, bestätigt u.a. durch die kürzliche Verleihung des ACS-Preises in Anorganischer Chemie der American Chemical Society (ACS). Zudem ist er ein hervorragender Dozent, der mehrere Lehrpreise erhalten hat. "Robert Cava gehört weltweit zu den besten seines Fachs. Er ist nicht nur ein hervorragender Wissenschaftler, sondern auch ein mitreißender Lehrer, der seine Studierenden und Doktoranden inspiriert und hervorragend berät. Wir freuen uns, dass unsere Verbindungen zu ihm und seiner Arbeitsgruppe in Zukunft noch enger werden", so die Direktorin der Graduiertenschule MAINZ, Prof. Dr. Claudia Felser.

Robert Cava hat sein Studium und seine Promotion am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Materialwissenschaften abgeschlossen. Anschließend hat er als Materialwissenschaftler mehrere Jahre in der Industrie gearbeitet; seit 1996 hat er eine Professur für Chemie und Materialwissenschaften an der amerikanischen Elite-Universität in Princeton inne. Mit seiner Arbeit ist er heute sowohl in der Chemie als auch in der Physik verankert, wobei ein großer Schwerpunkt in der Erforschung neuer supraleitender Materialien liegt.

Supraleiter haben die Eigenschaft, dass sie bei Unterschreitung einer kritischen Temperatur keinen elektrischen Widerstand mehr haben und dann externe Magnetfelder aus ihrem Inneren vertreiben können. Supraleiter und insbesondere Hochtemperatur-Supraleiter gelten als wichtige Zukunftstechnologie, um die Stromübertragung möglichst verlustarm zu gestalten. Cava hat über 100 neue Verbindungen entdeckt, zahlreiche davon mit supraleitenden Eigenschaften und auch viele mit außergewöhnlichen Eigenschaften, darunter auch interessante magnetische Materialien. In letzter Zeit beschäftigt er sich auch mit sog. topologischen Isolatoren, neuen Materialien mit sehr ungewöhnlichen Eigenschaften, die erst vor einigen Jahren entdeckt wurden. Topologische Isolatoren verhalten sich im Inneren wie ein Isolator, während die Oberflächen hervorragende Leiter sind.

Cava gehört weltweit zu den produktivsten Forschern mit über 500 Publikationen, darunter Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften wie Nature, Science und den Physical Review Letters. Seine Arbeiten finden weltweite Anerkennung und wurden durch die Vergabe nationaler und internationaler Preise gewürdigt. Zuletzt hat er am 29. März 2011 in Anaheim, Kalifornien den ACS-Award für Anorganische Chemie erhalten. Der Preis wird von der wissenschaftlichen Fachgesellschaft American Chemical Society vergeben.

Den mit €10.000 dotierten Gutenberg Lecture Award nahm Cava bei einem Festakt in Mainz entgegen. Die Preisvergabe wird dazu beitragen, die Verbindung der Mainzer Materialwissenschaftler im Verbund der Graduiertenschule MAINZ mit Cava und dessen Arbeitsgruppe zu vertiefen. Bereits im Sommer 2011 wird Leslie Schoop, eine Doktorandin der Graduiertenschule aus der Arbeitsgruppe von Claudia Felser, nach Princeton gehen, um dort im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Graduiertenschule MAINZ an ihrer Dissertation zu arbeiten.

Die Graduiertenschule MAINZ wurde in der Exzellenzinitiative im Jahr 2007 bewilligt und wird sich im Herbst 2011 um eine Weiterförderung in der 2. Phase der Initiative bewerben. MAINZ besteht aus Arbeitsgruppen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Technischen Universität Kaiserslautern und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung. Exzellente Doktoranden der Naturwissenschaften aus dem In- und Ausland erhalten durch die Graduiertenschule eine herausragende Ausbildung auf dem Gebiet der Materialwissenschaften.