Zwei neue Forschungszentren mit Landesförderung

Universitäten Mainz und Trier verstärken ihre Kooperation und Vernetzung / Umfassende interdisziplinäre Vernetzung im Bereich der Neurowissenschaften

02.03.2006

Mit der Einrichtung von zwei neuen Forschungszentren verstärkt die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ihre erfolgreiche Schwerpunktbildung in Wissenschaft und Forschung: Das Historisch-Kulturwissenschaftliche Forschungszentrum Mainz-Trier (HKFZ) ist das erste Forschungszentrum in Rheinland-Pfalz, das von zwei Universitäten getragen wird. Dieses neue Zentrum verbindet interdisziplinäre Forschungsaktivitäten zu historisch-kulturwissenschaftlichen Fragestellungen von derzeit 18 Disziplinen. Neue Wege beschreitet die JGU auch im Interdisziplinären Forschungszentrum für Neurowissenschaften (IFZN). Unter seinem Dach sind verschiedene neurowissenschaftliche Arbeitsgebiete aus fünf Fachbereichen vereint, wodurch nicht nur die Analyse von Entwicklung, Funktion und Dysfunktion des Gehirns auf den verschiedenen Ebenen, sondern auch die interdisziplinäre und translationale Erforschung von Gehirn, Geist und Bewusstsein möglich gemacht werden soll. "Beide Forschungszentren sind ein hervorragendes Beispiel für die strategische Ausrichtung von Wissenschaft und Forschung an unserer Universität, denn außeruniversitäre Kooperationen wie auch der konsequente Ausbau der interdisziplinären Zusammenarbeit gehören zur Wissenschaftskultur auf unserem Campus", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Jörg Michaelis.

Die Mittel hierzu in Höhe von 820.000 Euro hat das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur für die beiden ersten Jahre bewilligt. Davon fließen 420.000 Euro in das Historisch-Kulturwissenschaftliche Forschungszentrum Mainz-Trier (HKFZ). Neben der Untersuchung der kulturhistorisch aktuellen Frage nach der räumlichen Organisation von Wissen will das Zentrum zugleich einen Beitrag zu einer wissenschaftstheoretischen und methodologischen Grundlegung der Historischen Kulturwissenschaften leisten. "Das HKFZ trägt mit seiner bundesweit einmaligen Vernetzung historisch-kulturwissenschaftlicher Fächer nicht nur zur Profilierung der Wissenschaftslandschaft in Rheinland-Pfalz bei", so der Präsident der Universität Trier, Prof. Dr. Peter Schwenkmezger. "Dieses Forschungszentrum wird auch durch Zielrichtung, Methoden- und Themenauswahl eine wesentliche Verstärkung der inter- und transdisziplinären Arbeit der historisch-kulturwissenschaftlichen Fächer und deren Profilbildung nach sich ziehen."

Neben dem Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) etabliert sich damit in Mainz ein zweiter geistes- und kulturwissenschaftlicher Schwerpunkt. "Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass neben den Naturwissenschaften auch die Geisteswissenschaften in ihrer Exzellenz gefördert werden", so Michaelis.

Ausgesprochen interdisziplinäre Ausrichtung

Mit seiner ausgesprochen interdisziplinären Ausrichtung führt das IFZN die Kultur der fächerübergreifenden Wissenschaftskooperationen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz fort. Das Interdisziplinäre Forschungszentrum für Neurowissenschaften fasst bestehende, neurowissenschaftlich forschende Arbeitsgruppen, interdisziplinäre Arbeitskreise sowie drittmittelgeförderte Forschungsverbünde der JGU zusammen und unterstützt sie. Unter dem Dach des IFZN sind sechs neurowissenschaftliche Sektionen aus fünf verschiedenen Fachbereichen gebündelt – den Fachbereichen Sozialwissenschaften, Medien und Sport (FB 02), Medizin (FB 04), Philosophie und Philologie (FB 05), Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften (FB 09) und Biologie (FB 10). "Neben seinem wissenschaftlich innovativen Ansatz ist bei diesem Zentrum insbesondere hervorzuheben, dass es wissenschaftlich die Brücke zwischen Geistes- und Naturwissenschaften schlägt", so Michaelis. Das Spektrum der Forschungsprojekte reicht von der Molekulargenetik über funktionelle und bildgebende Studien bis zu systemischen psychologischen und philosophischen Untersuchungen." 400.000 Euro stellt das Land Rheinland-Pfalz für die Einrichtung des IFZN zur Verfügung.

Mit diesen beiden neuen Einrichtungen sind jetzt acht Forschungszentren an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz etabliert. "Diese Zentren machen die Qualität unserer wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit sichtbar", so Michaelis. "Als auf Zeit gebildete Forschungsverbünde verstehen sich diese Zentren als Keimzellen für künftige institutionalisierte wissenschaftliche Schwerpunkte wie beispielsweise Sonderforschungsbereiche."