Stiftertag 2005 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
18.10.2005
Damit die Universitäten im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe auch künftig mithalten können, sind bürgerliche Mitverantwortung und Mitgestaltung stärker als bisher gefragt. Privates Engagement von Stiftern trägt entscheidend dazu bei, dass an den Hochschulen Forschung und Lehre auf höchstem Niveau betrieben werden können. "Wege in die Zukunft: Wissen stiften" – unter diesem Motto standen daher sowohl die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung als auch der Stiftertag 2005 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). 16 Stiftungen zur Förderung von Wissenschaft und Forschung stellten ihr Engagement an der JGU vor und demonstrieren die große Vielfalt an Themen und Formen des Stiftens für die Universität. "Mit dieser Demonstration ist bereits ein wesentliches Ziel dieser Veranstaltung erreicht, nämlich für die Idee des Stiftens zugunsten von Wissenschaft und Forschung, Studium und Lehre an der Johannes Gutenberg-Universität zu werben", so der Vorsitzende des Vorstands der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung, Dr. h.c. Klaus Adam, in seiner Begrüßung. "Sollte der Stiftertag darüber hinaus zur Nachahmung oder zur Unterstützung einer der hier anwesenden Stiftungen anregen, wäre das eine ganz besondere Freude. Denn die Zukunft der Wissensgesellschaft liegt in unseren eigenen Händen."
Zum bürgerschaftlichen Engagement für Bildung und Wissenschaft rief auch Professor Dr. E. Jürgen Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, auf: "Die demokratische Gesellschaft ist auf den Einsatz aller Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwohl angewiesen, weil nur mit der Eigenverantwortung, die hierin zum Ausdruck kommt, Partizipation und Mitbestimmung möglich sind und sich Staat und Gesellschaft weiterentwickeln."
Stiftungen förderten Themen und Ideen, trieben Innovationen voran und trügen die Ergebnisse in die Gesellschaft. Sie seien zudem in der Lage, Anliegen, die in der öffentlichen Wahrnehmung eher unterrepräsentiert seien, publik zu machen. Aus all diesen Gründen seien Stiftungen gerade auch zur Weiterentwicklung des Bildungs- und Wissenschaftsbereichs von Bedeutung. Sie seien aber kein Ersatz für staatliches Handeln. "Es kann und soll immer nur um zusätzliche Ressourcen gehen", so der Minister.
Grundstein zur Zukunftssicherung der Gesellschaft
Ende 2004 wurde unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung gegründet. Unter ihrem Dach versammelt sie mehr als 25 unselbstständige Stiftungen. Ziel ist es, Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen viele unbürokratische Möglichkeiten eines effizienten Stifterengagements zu eröffnen. "Stiften erfordert kein großes Vermögen", sagte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Jörg Michaelis. "Auch kleine Beiträge haben in ihrer Summe eine große Wirkung und können für Bildung und Wissenschaft einen wichtigen Grundstein zur Sicherung der Zukunftschancen unserer Gesellschaft legen."
Beispielhaftes Stifterengagement an der Universität stellte der Leiter der Kinderklinik und Kinderpoliklinik der Johannes Gutenberg-Universität und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Präventive Pädiatrie, Prof. Dr. Fred Zepp, vor und erläuterte die Aktivitäten dieser Stiftung unter dem Motto "Prävention im Kindes- und Jugendalter: Forschung für eine gesunde Zukunft". "Diese Stiftung ist eine Stiftung für Kinder und ihre Gesundheit", so Zepp. "Ihr Ziel ist es, die Kinder schon heute vor Krankheiten zu schützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, in bester körperlicher, geistiger und sozialer Verfassung aufzuwachsen. Sie will die bestmögliche Gesundheit für die Kinder dieser Welt – heute und morgen."
Stifterforum präsentiert vorbildliche Stifterarbeit
Abgesehen von den Vorträgen bot auch das Stifterforum ausreichend Gelegenheit zum Gedankenaustausch. 16 Stiftungen präsentierten mit einer Ausstellung ihre Aktivitäten; ihre Repräsentanten gaben Auskunft im persönlichen Gespräch. "Das Stifterforum zeigte ausgewählte Beispiele vorbildlicher Stiftungsarbeit im Umkreis von Hochschulen und dokumentierte zugleich die Vielfalt möglicher Stiftungsziele", so der Universitätspräsident.