Wolfgang Wahlster ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2017

Digitalisierung mit Verstand: Entwicklungen, Erfolge und Risiken von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz stehen im Mittelpunkt der 18. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur

06.12.2016

Mit seinen zukunftsweisenden Forschungsarbeiten wirkt er seit Jahrzehnten in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster ist Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Jahr 2017. Der Saarbrücker Professor für Informatik hat einen Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz (KI) an der Universität des Saarlandes inne und leitet als Vorsitzender der Geschäftsführung das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die weltweit größte Forschungseinrichtung auf diesem Gebiet mit über 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an verschiedenen Standorten in Deutschland.

In seiner Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Künstliche Intelligenz für den Menschen: Digitalisierung mit Verstand" wird sich der international hochangesehene Informatiker im Sommersemester 2017 mit zahlreichen Aspekten der Digitalisierung wie dem Internet der Dinge und Dienste, Industrie 4.0 und mit menschlicher und künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen. Gemeinsam mit kompetenten Wissenschaftlern und Experten wird er aktuelle und brisante Fragen der digitalen Revolution erörtern. Der Erfolg von Technologien der KI wirft nach Ansicht von Wahlster eine Vielzahl ethischer, philosophischer, juristischer und sozialer Fragen auf, die frühzeitig in unserer Gesellschaft diskutiert werden müssen, um das Gefühl des Kontrollverlusts und damit Akzeptanz­probleme zu vermeiden.

"Wir freuen uns außerordentlich, mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster einen ausgewiesenen Experten im zukunftsweisenden Themenfeld der Digitalisierung für die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2017 gewonnen zu haben", erklärt Peter Radermacher, Vorsitzender der Vereinigung der "Freunde der Universität Mainz e.V.". "Mit Fragen aus topaktuellen Forschungsgebieten wie etwa zu multimodalen Sprachdialogsystemen und benutzeradaptiven Assistenzsystemen für das Internet der Dienste und der Dinge eröffnet Wahlster im kommenden Sommersemester ein breites Diskussionsfeld, das früher oder später unser aller Alltag berührt, und wird auf diese Weise dem Anspruch unserer Stiftungsprofessur in geradezu idealer Weise gerecht."

Wolfgang Wahlster ist seit 1982 Professor für Informatik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und leitet als technisch-wissenschaftlicher Direktor und Vorsitzender der Geschäftsführung das 1988 gegründete Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH). Wahlster ist seit 2003 Mitglied in der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die unter anderem das Komitee zur Vergabe der Nobelpreise für Physik und Chemie stellt. Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Technikwissen­schaften (Acatech). Mitte November 2016 wurde Wahlster in Tokio im Rahmen der 18. ACM International Conference on Multimodal Interaction (ICMI) für sein Lebenswerk geehrt. Der renommierte ICMI Preis wird von der Association for Computing Machinery (ACM) für grundlegende, wegweisende und innovative Beiträge im Bereich der multimodalen Mensch-Computer-Interaktion verliehen. Wolfgang Wahlster ist der erste Europäer, der mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.

"Digitalisierung ist in aller Munde und wird das tagtägliche Leben und Arbeiten, wie wir es kennen, weiter revolutionieren. Künstliche Intelligenz ist längt kein Hirngespinst mehr, sondern ein zukunftsträchtiges Forschungsfeld. Mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster haben wir im Rahmen der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2017 die Expertise vor Ort, diese mitunter rasanten Entwicklungen und ihre Auswirkungen genauer zu betrachten, zu diskutieren und einzuschätzen", betont der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Daher bin ich sicher, dass die 18. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur erneut die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen und damit maßgeblich zum Ansehen der Universität beitragen wird."

Stiftung "Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur"

Eingerichtet hat die "Vereinigung der Freunde" die Stiftung "Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur" anlässlich des 600. Geburtstags von Johannes Gutenberg im Jahr 2000. Bisherige Inhaber der Stiftungsprofessur waren der Kulturhistoriker und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Fritz Stern (2000), der führende Vertreter der Evolutionsbiologie und Pionier der Soziobiologie Bert Hölldobler (2001), der frühere Bundes­außenminister Hans-Dietrich Genscher (2002), der ehemalige Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Wolfgang Frühwald (2003), der ehemalige Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Klaus Töpfer (2004), der Komponist und Dirigent Peter Ruzicka (2005), der Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger (2006), der Immunologe Fritz Melchers (2007), der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma (2008), Karl Kardinal Lehmann (2009), die Neuropsychologin und Kognitionswissenschaftlerin Angela D. Friederici (2010), der Kunsthistoriker und Bildwissenschaftler Gottfried Boehm (2011), der Paläoanthropologe Friedemann Schrenk (2012), der Finanzwissenschaftler Gerold Krause-Junk (2013), der Physiker Christof Wetterich (2014), die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann (2015) sowie der Biopsychologe Onur Güntürkün (2016).

Biografische Daten zu Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster

Wolfgang Wahlster, geb. 1953 in Saarbrücken, hat einen Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz (KI) an der Universität des Saarlandes inne und leitet als Vorsitzender der Geschäftsführung mit dem 1988 gegründeten Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz die weltweit größte Forschungseinrichtung auf diesem Gebiet mit über 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Saarbrücken, Kaiserslautern, Bremen und Berlin. Seine Forschungen zur KI wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten, mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und drei Ehrendoktorwürden. Er ist ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz. Er war Präsident des Weltverbands für KI mit Sitz in Palo Alto und wurde auf die Wall of Fame als Pionier der KI und die Hall of Fame der größten IT-Persönlichkeiten als "KI-Papst" aufgenommen. Er ist Mitglied in der Königlich Schwedischen Nobelpreisakademie, der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Als Mitglied von Beratungsgremien der Bundesregierung sowie den Partnern für Innovation und der Forschungsunion hat er Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0 und Smart Service Welt mitinitiiert. Mit über 70 erfolgreichen Firmenneugründungen leitet er eines der gründungsaktivsten Forschungszentren und ist in zahlreichen industriellen Aufsichtsräten und Beiräten tätig.