Wissenschaftsminister Clemens Hoch überreicht Landesförderung für Alternsforschung in Höhe von 1,56 Millionen Euro

Fortsetzung der Landesförderung für Forschungsprojekt "SHARP – Science of Healthy Ageing Research Programme"

10.11.2022

PRESSEMITTEILUNG DES MINISTERIUMS FÜR WISSENSCHAFT UND GESUNDHEIT (MWG)

Das Mainzer Institut für Molekulare Biologie (IMB) und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sowie die Universitätsmedizin Mainz (UM) erhalten für die zweite Förderphase des gemeinsamen Forschungsprojekts "SHARP – Science of Healthy Ageing Research Programme" eine weitere Landesförderung in Höhe von 1,56 Millionen Euro. Das Projekt untersucht die molekularen Ursachen, die dem Alterungsprozess zugrunde liegen und leistet damit einen wichtigen Beitrag, um ein besseres Verständnis des Alterns und den daraus resultierenden Alterserkrankungen, wie beispielsweise Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu entwickeln. Mit steigender Lebenserwartung ist es wichtig, Behandlungen und Therapien zu entwickeln, die ein gesundes Altern ermöglichen und so ein höchstmögliches Maß an Lebensqualität und Gesundheit gewähren.

Nachdem im vergangenen Jahr die erste Förderphase erfolgreich abgeschlossen wurde, steht nun bis Ende 2025 die zweite Projektphase an. "Die Förderung des gemeinsamen Projekts des Instituts für Molekulare Biologie, der JGU und der Universitätsmedizin Mainz zur Alternsforschung stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar, um die nationale und internationale Positionierung unserer medizinisch-lebenswissenschaftlichen Leistungsträger am Wissenschaftsstandort Mainz weiter auszubauen und Mainz als international sichtbaren Leuchtturm im Bereich der Alternsforschung zu positionieren", so Wissenschaftsminister Clemens Hoch. "Wie leistungsstark unsere Forschungslandschaft ist, wurde nicht zuletzt bei der Entwicklung des Covid-19-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer sichtbar. Die langjährige Forschung an der JGU und der UM ist ein zentraler Ausgangspunkt für wichtige wissenschaftliche Entwicklungen. Im Zusammenwirken mit der außeruniversitären Forschung liegen große Chancen – im Falle der Impfstoffentwicklung mit der gemeinnützigen TRON GmbH. Hier zeigt sich besonders eindrucksvoll, dass die nachhaltige Forschungsförderung durch das Land Früchte trägt, von denen die Gesellschaft profitiert."

"Über den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hinaus schafft das SHARP-Projekt eine wichtige Brücke zwischen der molekularen Grundlagenforschung des Instituts für Molekulare Biologie und der klinischen Forschung unserer Universitätsmedizin", so der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Stefan Müller-Stach. "Wir freuen uns, dass die Landesregierung unsere Stärken in der Alternsforschung mit diesem klaren Bekenntnis zur wissenschaftlichen Exzellenz weiter unterstützt."

"Wir freuen uns sehr über die Weiterfinanzierung. Die SHARP-Programmförderung hilft uns, eine bessere Vernetzung zwischen Medizinern und Grundlagenwissenschaftlern aufzubauen," so Prof. Dr. René Ketting, Geschäftsführender Direktor des IMB. "Dieser Baustein macht es uns möglich, Forschung noch besser auf die Gesundheit und Bedürfnisse alternder Patienten abzustimmen."

"Das SHARP-Projekt ist ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Innovationsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Mainz durch die gezielte Einbindung von Promovierenden in unsere leistungsstärksten Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der Alternsforschung. SHARP hat bereits in der ersten Förderphase ein aufwendiges Auswahlverfahren etabliert, um motivierte und kluge Köpfe zusammenzubringen. Sie stellen sich in einem schlagkräftigen Team der Herausforderung unserer alternden Gesellschaft, neue Perspektiven zur Vorbeugung und Behandlung altersassoziierter Erkrankungen zu entwickeln. Das interdisziplinäre Forschungsprogramm wird von themenspezifischen und generellen Ausbildungsmaßnahmen für die Promovierenden flankiert und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit auch über unseren eigenen Standort und die Förderdauer des SHARP-Projekts hinaus. Wir sind deshalb sehr dankbar für die konsequente Unterstützung der Alternsforschung durch das Land Rheinland-Pfalz", betont Prof. Dr. Hansjörg Schild, stellvertretender Wissenschaftlicher Vorstand und Prodekan für Forschung der Universitätsmedizin Mainz.

Die am gemeinsamen Forschungsprojekt "SHARP" beteiligten Partner sind wichtige Akteure am Biotechnologiestandort Rheinland-Pfalz, den die Landesregierung in den nächsten Jahren konsequent ausbauen will. Das Land Rheinland-Pfalz setzt daher die starke Förderung der vergangenen Jahre in den Lebenswissenschaften fort und wird mindestens 100 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren investieren. Diese sollen durch Bundesmittel sowie private Mittel verdoppelt werden. Weitere 10 Millionen Euro sollen als neue Schwerpunktinvestitionen in der aktuellen Legislaturperiode folgen.

Alternforschung von der Grundlagen zur Anwendung

Das Projekt "Science of Healthy Ageing Research Programme" (SHARP) zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den molekularbiologischen Grundlagenforschungsgruppen am IMB und den präklinischen und klinischen Forschungsgruppen an der UM zu verstärken. Es werden Projekte gefördert, in denen Grundlagenforschung direkt mit patientenorientierter Forschung kooperiert. Dieses Bündeln von Expertise führt zu einer schnelleren Anwendung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung und stellt sicher, dass die Behandlung der Patienten an der Universitätsmedizin Mainz dem neuesten Stand medizinischer Forschung entspricht.

Die weitere Vernetzung der Akteure soll durch die Rekrutierung von Doktorandinnen und Doktoranden für kollaborative Projekte zum Thema "Biologie des Alterns" erreicht werden, die vom IMB und der UM gemeinsam betreut werden. SHARP verbindet daher die Stärken der IMB-Forschung auf dem Gebiet der molekularen Mechanismen, die der Alterung eines Organismus zugrunde liegen, mit den Stärken der UM-Forschung zu Krankheiten, die mit zunehmender Alterung verstärkt auftreten. Auf diese Weise wird SHARP ein breites Spektrum an Fachwissen bündeln und Forschung zu altersassoziierten Krankheiten und zu den wichtigsten molekularen Mechanismen, die dem Altern zugrunde liegen, sowie die Anwendung von Spitzentechnologien verbinden. Diese Breite und Tiefe wird dazu beitragen, bedeutende Fortschritte bei der Alternsforschung zu erzielen, die sich in klinisch anwendbaren Ansätzen für die Patienten niederschlagen werden.

Der Wissenschaftsstandort Mainz ist für die Einrichtung von SHARP ideal positioniert, da bereits eine signifikante Anzahl an Grundlagen- und klinischen Forscherinnen und Forschern in einem breiten Spektrum von Schlüsselbereichen der Alternsforschung erfolgreich tätig sind.