Studie untersucht Ursachen von körperlichen Beschwerden ohne organische Ursache
18.09.2013
Somatoforme Störungen bezeichnen körperliche Beschwerden, ohne dass dafür trotz sorgfältiger fachärztlicher Abklärung eine ausreichende organische Ursache gefunden werden können. Die Beschwerden können sehr unterschiedlich sein. Meist stehen Schmerzen in verschiedenen Körperregionen – Kopf, Rücken Schultern und Armen, Brust- und Bauchbereich sowie Unterleib – im Vordergrund. Aber auch Schwindelgefühle, Kreislauf- oder Magen-Darm-Beschwerden können vorkommen. Somatoforme Störungen ist eine Diagnose, die in der Allgemeinbevölkerung bislang noch wenig bekannt ist. Andere Bezeichnungen, die dieses Störungsbild umschreiben, sind funktionelle Beschwerden, psychovegetative Dystonie, Reizdarm, chronisches Erschöpfungssyndrom, funktionelle Rückenschmerzen oder auch Fibromyalgie.
Für die betroffenen Personen ist das Vorhandensein körperlicher Beschwerden ohne erklärende medizinische Diagnose meist sehr schwierig. Daher beschäftigen sich viele Patienten übermäßig mit den Themen Krankheit und Gesundheit und holen sich über Arztbesuche und medizinische Untersuchungen weitere Meinungen von Fachleuten ein. Psychologen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) konnten jedoch in Studien nachweisen, dass die vermehrte Aufmerksamkeitszuwendung bereits vorhandene Symptome verstärkt und die Entwicklung von neuen unangenehmen Körperempfindungen fördert. Weitgehend unklar ist bislang jedoch noch, welche Rolle Emotionen und deren Regulation für die Entstehung und Aufrechterhaltung dieser Symptome spielen. Eine neue wissenschaftliche Studie am Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) unter der Leitung von Dr. Fabian Jasper soll nun anhand einer computer- und iPod-gestützten Untersuchung zur Wahrnehmung und Bewertung von Emotionen und körperlichen Vorgängen den Ursachen für die Entstehung und für die Aufrechterhaltung von somatoformen Störungen nachgehen.