Berufsbegleitende Qualifizierung im Fernstudium
01.08.2006
Mit Blick auf den unstrittigen gesellschaftlichen Bedarf im Bereich der Medizinethik bieten einige deutsche Universitäten Vorträge, Seminare und auch akademische Studiengänge zur Medizinethik an. Neu und in diesem Bereich einmalig ist die Möglichkeit, ein akademisches Studium der Medizinethik neben dem Beruf abzuschließen. Diese Möglichkeit bietet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gemeinsam mit der FernUniversität in Hagen. In Kooperation mit der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH und dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der JGU wurde das Studienmaterial für den berufsbegleitenden viersemestrigen Masterstudiengang Medizinethik entwickelt, der als Fernstudium angeboten wird. Der Masterabschluss in der Medizinethik vermittelt die Grundlagen für die medizinethische Beratung im eigenen Berufsfeld und eröffnet zugleich die Möglichkeit einer Promotion im Bereich Medizinethik.
Das viersemestrige Studienangebot umfasst acht Studienmodule, die im ersten Studienabschnitt grundlegende Kenntnisse der angewandten Ethik im Bereich der Medizin und des ärztlichen Handelns vermitteln. Im zweiten Studienabschnitt werden an exemplarischen Problemen diese Kenntnisse vertieft und zugleich auf die spätere berufliche Praxis hin orientiert. In Reaktion auf die zeitliche Belastung der berufstätigen Studierenden bietet das Fernstudium die Möglichkeit zur berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildung. So kann durch ein Studium von zwei Modulen pro Semester der Master of Arts in Medizinethik bereits nach vier Semestern erworben werden; ein Teilstudium bietet die Möglichkeit, pro Semester eines der Studienmodule zu bearbeiten. Weiterhin ist es möglich, pro Semester ein Teilmodul zu bearbeiten, mit einer Prüfungsleistung abzuschließen und die Prüfungsleistungen im Masterstudiengang anerkennen zu lassen. Dieses Studium von Teilmodulen ist auch für Interessenten ohne akademischen Studienabschluss zugänglich, ebenso für Absolventinnen und Absolventen eines Medizinstudiums, die die für die Weiterbildung nötige zweijährige Berufstätigkeit nach dem Erststudium noch nicht vorweisen können.
Der gesamte Studiengang, aber auch die Teilformen des Studiums sind von den Ärztekammern in der Fortbildung für Ärzte mit einer erheblichen Punktzahl anerkannt.