VolkswagenStiftung fördert Juniorprofessur in den Erdsystemwissenschaften

Juniorprofessur für Hochauflösende Sedimentologie wird einzigartiges Labor zur Erforschung des Paläoklimas aufbauen

17.07.2024

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wird mit Unterstützung der VolkswagenStiftung eine neue Juniorprofessur auf dem Gebiet der Erdsystemwissenschaften einrichten. Die Professur für Hochauflösende Sedimentologie ist am Institut für Geowissenschaften angesiedelt und wird mit Dr. Igor Obreht besetzt. Er wird ein einzigartiges Labor für High-Resolution Imaging einrichten, um terrestrische und marine Sedimente zu untersuchen, die sich vor Tausenden bis Millionen von Jahren abgelagert haben. Dadurch kann das Klima der Vergangenheit teilweise mit saisonaler Auflösung rekonstruiert werden. Die VolkswagenStiftung fördert die Einrichtung der Juniorprofessur mit rund 1,6 Millionen Euro. Die JGU wird zudem 675.000 Euro bereitstellen. "Die Förderinitiative der VolkswagenStiftung passt perfekt zu unseren Bemühungen, die Erdsystemforschung an der JGU in einem ganzheitlichen Ansatz zu etablieren", teilen Prof. Dr. Denis Scholz und Prof. Dr. Philip Pogge von Strandmann, die Antragsteller vom Institut für Geowissenschaften der JGU, dazu mit.

Zukunftsreport der Leopoldina empfiehlt "Leitidee der Erdsystemwissenschaft"

Um die Erde als Ganzes zu begreifen und effektiv zur Lösung der globalen Herausforderungen beizutragen, sollten die Geowissenschaften in Deutschland modernisiert werden und künftig von der Leitidee der Erdsystemwissenschaft geprägt sein. Das hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einem Zukunftsreport empfohlen. "Wir stehen vor globalen Herausforderungen wie beispielsweise dem Klimawandel oder einem Rohstoffmangel – Probleme, die in vielfältiger Weise die Geowissenschaften betreffen", so Denis Scholz. "Um das gesamte System in den Blick zu nehmen, werden wir die Erdsystemwissenschaften an der JGU stärken, auch mit dieser neuen Juniorprofessur."

"Langfristig verfolgen wir die Strategie, ein großes regionales Forschungszentrum für die Erdsystemwissenschaften aufzubauen", erklärt Philip Pogge von Strandmann. Dazu soll auch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den zwei Forschungsschwerpunkten "Dynamik der festen Erde" und "Hochaufgelöste Paläoklimaforschung" beitragen, wie auch die Kooperation mit anderen Instituten auf dem Mainzer Campus: dem Geographischen Institut, dem Institut für Physik der Atmosphäre und dem Max-Planck-Institut für Chemie.

Zur Untersuchung von Sedimenten wird weltweit einzigartiges Labor errichtet

Die Juniorprofessur für Hochauflösende Sedimentologie wird die Zusammenarbeit zwischen diesen Gruppen erheblich stärken und die Forschungskapazitäten der JGU erweitern. Igor Obreht, Mitarbeiter am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, wird dazu in Mainz ein neues, weltweit einzigartiges Labor für High-Resolution Imaging aufbauen, das die Analyse von Sedimenten mit ultrahoher Auflösung ermöglicht. Sedimente stellen ein wertvolles Archiv dar, um das Klima der Vergangenheit zu erforschen. Die JGU reserviert eine permanente Professur für die Zeit nach der sechsjährigen Juniorprofessur, um die langfristige Strategie zu gewährleisten.