Frauenförderung als Kernbestandteil der Fachbereichsentwicklung
28.12.2012
Gleichstellung ist eines der vorrangigen Ziele in der Personalentwicklung an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Den eigenen Anspruch vor Augen hat der Fachbereich Universitätsmedizin zwei W2-Professuren erfolgreich mit Frauen besetzt. Die Mittel dafür stammen aus dem Professorinnenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Dr. Christine Solbach und Dr. Susanne Strand gingen in diesem Jahr erfolgreich aus dem Stellenbesetzungsverfahren hervor und führen nun den Titel Universitätsprofessorin.
Die Leberkrebsspezialistin Susanne Strand hat die W2-Professur für Molekulare Hepatologie in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz im Herbst 2012 übernommen. Die Hepatologie befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Leber und der Gallenwege. Strand gilt als versierte Forscherin auf ihrem Gebiet und soll Impulse zur Entwicklung neuer Therapien im Bereich der Grundlagenforschung setzen. "Prof. Dr. Susanne Strand bringt als Molekularbiologin das mit, was man eine hervorragende Forschungsexpertise nennt", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. Ihr Engagement soll idealerweise dazu beitragen, neue Strategien zur Behandlung des bislang therapieresistenten hepatozellulären Karzinoms, einer Form des Leberkrebses, zu entwickeln.
Die Senologin Christine Solbach hat ihre W2-Professur in der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Universitätsmedizin Mainz bereits im Jahr 2010 angetreten. Solbach bekleidet dort eine Führungsposition und leitet kommissarisch das Brustzentrum. Ihrem Verantwortungsbereich obliegt neben der sonografischen Diagnostik auch die operative und medikamentöse Therapie von Patientinnen mit Brustkrebs, der häufigsten Tumorerkrankung bei Frauen. "Wir sind nicht nur von den Führungsqualitäten von Prof. Dr. Christine Solbach überzeugt. Vielversprechend sind auch ihre Forschungsansätze im Bereich der molekularen Tumorbiologie zur Erforschung der Interaktion zwischen Fettgewebe und Brustkrebs", so Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.
Mit dem Anspruch, innerhalb von fünf Jahren bis zu 200 Stellen für Professorinnen an deutschen Hochschulen zu schaffen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das sog. Professorinnenprogramm im Jahr 2008 aufgelegt. Der Bund und das jeweilige Bundesland schultern die finanziellen Mittel des Professorinnenprogramms hälftig. "Der erfolgreichen Bewerbung der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit einem beim BMBF vorgelegten Konzept zur Frauenförderung haben wir es zu verdanken, dass die beiden W2-Professuren hierorts geschaffen wurden", betont Prof. Dr. Ellen I. Closs, Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsmedizin Mainz für Wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.