Fortwährende Professionalisierung und Erweiterung klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeitsfelder
10.11.2012
Mit Gründung im Jahr 1962 war das damalige Institut für Anästhesiologie, die heutige Klinik für Anästhesiologie an der Universitätsmedizin Mainz; die erste eigenständige universitäre Einrichtung in der Bundesrepublik Deutschland. Im Zuge fortwährender Professionalisierung und der Übernahme zahlreicher klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeitsfelder entstand mit der heutigen Klinik für Anästhesiologie eine umfassende perioperative Behandlungsschule mit den Säulen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin. Gegenwärtig vertritt die Klinik jährlich rund 52.000 Patientenkontakte in diesen Behandlungsfeldern.
Inhaltliches Wachstum einer Klinik ist stets auch Ausdruck herausragender Lehre, Fort- und Weiterbildung ebenso wie klinischer Forschung und Grundlagenforschung. Diesen Ruf verdient sich die Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz seit jeher und selbst in Phasen hoher ökonomischer Belastungen für Klinika hat die Mainzer Anästhesiologie einerseits kontinuierlich Fachärzte und Fachärztinnen sowie Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer hervorgebracht sowie andererseits renommierte wissenschaftliche Förderungen und Preise gewinnen können.
"Die Anästhesiologie gilt in der heutigen Zeit als wichtiges Schnittstellenfach, ohne das die moderne Chirurgie bzw. operative Medizin in Qualität und Effizienz so nicht möglich wäre", unterstreicht der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. "Heilungs- und Therapieerfolge im Zuge eines operativen Eingriffs bedürfen immer auch einer optimalen Narkose und Schmerzstillung", ergänzt der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Norbert Pfeiffer. Nach seiner Überzeugung ist die kontinuierliche Professionalisierung der Klinik für Anästhesiologie eine zentrale Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung.
Geprägt ist die Klinik für Anästhesiologie v.a. auch durch Kontinuität: In 50 Jahren gab es lediglich drei Wechsel auf dem Lehrstuhl für Anästhesiologie. Fortwährend hat die von Prof. Dr. Rudolf Frey (Klinikdirektor 1960-1981) gegründete Klinik für Anästhesiologie ihr Aufgabenspektrum erweitert: So wurde unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Dick (Klinikdirektor 1983-2004) eine interdisziplinäre Intensivstation verankert, die damals ihrer Zeit voraus war. Noch unter Frey etablierte sich die Therapie chronisch Schmerzkranker. Damit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich das Team um den amtierenden Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Prof. Dr. Christian Werner, seit dem Jahr 2004 zusätzlich in der Palliativmedizin engagiert. Die aktuellste Neuerung ist, dass an der Universitätsmedizin Mainz beschäftigte Anästhesisten Intensivtransporte jedweder Ausgangslage begleiten.
Das Renomee der Klinik spiegelt sich schließlich auch in der erfolgreichen Besetzung von Lehrstühlen und Chefarztpositionen wider. "So sehr die vergangenen, sehr erfolgreichen 50 Jahre Stolz machen dürfen, so sehr müssen wir uns das erworbene Vertrauen der Patienten, Studierenden, benachbarten Kliniken, der Klinikumsleitung, Behörden und der Ministerien jeden Tag neu verdienen", so Klinikleiter Prof. Dr. Christian Werner. Nur mit einer wie in Mainz realisierten Mischung aus bester Krankenversorgung, Forschung und Lehre wird die Anästhesiologie seiner Auffassung auch in Zukunft als ein den Patienten verpflichtetes Fachgebiet unverwechselbar bereitstehen können.