Universitätsmedizin Mainz baut Video-EEG-Monitoring-Bereich aus

Modernste diagnostische Möglichkeiten für Patienten mit epileptischen Anfallsleiden und ungeklärten Bewusstseinsstörungen

25.02.2015

Die Klinik und Poliklinik für Neurologie unter der Leitung von Prof. Dr. Frauke Zipp hat den Bereich Epilepsie erweitert. Ab sofort stehen vier statt bisher zwei Betten mit Video-Elektroenzephalografie (EEG)-Langzeit Monitoring zur Verfügung. Bei dieser Untersuchung werden bei Patientinnen und Patienten mit unklaren Bewusstseinsstörungen oder Epilepsiesyndromen über mehrere Tage die Hirnströme abgeleitet und die Ereignisse gleichzeitig mit einer Videokamera aufgezeichnet. So lassen sich anfallsartige Zustände aufklären, die Diagnose Epilepsie absichern und darüber hinaus auch feststellen, wo die Nervenzellen im Gehirn außer Kontrolle geraten.

"Das Video-EEG-Monitoring ist zentraler Bestandteil des Bereichs Epilepsie und an der Universitätsmedizin Mainz bereits seit geraumer Zeit etabliert. Mit der Erweiterung des Video-EEG-Monitoring-Bereichs in neuen Räumlichkeiten können wir jetzt noch mehr Patienten eine entsprechende Untersuchung anbieten", so die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Babette Simon. "Darüber hinaus wird so die Epilepsiechirurgie an der Universitätsmedizin Mainz gestärkt, die ohne entsprechende spezialisierte Diagnostik nicht möglich ist."

Die parallele Aufzeichnung von EEG und Bilddokumentation versetzt Neurologen in die Lage, bei Patienten mit wiederholt auftretenden unklaren Bewusstseinsstörungen eine eindeutige Diagnose zu stellen. Diese Untersuchungsmethode hat keine Nebenwirkungen und ist das Kernstück der Untersuchungen vor einem epilepsiechirurgischen Eingriff, der bei einem Teil der Patienten mit einer medikamentös nicht zufriedenstellend behandelbaren Epilepsie möglich ist. Den chirurgischen Eingriff führt die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz in enger Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Neurologie, dem Institut für Neuroradiologie, der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin und der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie durch.

Welche Patienten für die Diagnostik in Frage kommen, wird in der Spezialambulanz für Epilepsie festgestellt. "Die genaue Klärung des Epilepsiesyndroms im Video-EEG kann zu einer gezielteren medikamentösen Behandlung führen. Bei Patienten, die trotz mehrerer medikamentöser Therapieversuche nicht anfallsfrei geworden sind, können wir im Video-EEG auch beurteilen, ob ein epilepsiechirurgischer Eingriff möglich und erfolgversprechend ist", erklärt der Leiter des Bereichs Epilepsie und Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Dr. Christian Geber.