Universitätsmedizin Mainz als Kompetenzzentrum medizinischer Bevölkerungsschutz ausgezeichnet

Flächendeckende Verbesserung des medizinischen Bevölkerungsschutzes im Katastrophenfall

29.06.2013

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist vom rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretär Jürgen Häfner als "Kompetenzzentrum medizinischer Bevölkerungsschutz" ausgezeichnet worden. Dessen Aufgabe ist es, Führungskräfte wie beispielsweise Leitende Notärzte für den Katastrophenschutz auszubilden und notwendige Medikamente und technische Geräte für Katastrophenschutzeinheiten zu empfehlen. Auch bei der Frage, wo besagte Einheiten unter strategischen Gesichtspunkten stationiert sein sollten, tritt das neue Kompetenzzentrum auf den Plan.

Im Katastrophenfall muss alles ganz schnell gehen: Ob die Evakuierung von Überlebenden oder die Rettung von Verletzten reibungslos abläuft, hängt entscheidend auch davon ab, ob medizinische Einheiten auf nationaler Ebene länderübergreifend zusammenarbeiten können. Spätestens nach 30-60 Minuten sollten die ersten Teams ausgerückt sein. Zeitlich versetzt sollten weitere Teams , sog. Medizinische Task Forces (MTF), folgen, um je nach Schadenslage zu unterstützen oder die ersten Einsatzkräfte vor Ort abzulösen. "Viel lässt sich durch die einheitliche Ausstattung der medizinischen Einheiten gewinnen. Das erleichtert das Zusammenwirken der Einsatzkräfte enorm", so die leitenden Mitarbeiter des neuen Kompetenzzentrums, Prof. Dr. Hendrik Gervais, Dr. Holger Buggenhagen und Dr. Boris Mansion unisono.

"Die Universitätsmedizin Mainz ist seit vielen Jahren ein wichtiger Partner des Landes Rheinland-Pfalz in den Bereichen Notfallmedizin und medizinischer Bevölkerungsschutz. So hat sich die Universitätsmedizin in der Ausbildung der zukünftigen Leitenden Notärzte für Rheinland-Pfalz und über die Landesgrenzen hinaus einen exzellenten Ruf erworben", so Staatssekretär Jürgen Häfner. Hinzu kommt, dass 2012 eine Arbeitsgruppe der Universitätsmedizin Mainz einen Forschungsauftrag des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erhalten hat. Im Rahmen dieses Forschungsauftrags geht es darum, das Medikamentenmanagement des MTF-Konzepts im Rahmen simulierter katastrophenmedizinischer Schadenslagen zu evaluieren. "Die ohnehin schon hohe Expertise der Universitätsmedizin Mainz in der Notfallmedizin wird durch dieses Forschungsprojekt noch einmal untermauert", ergänzt Häfner.

"Wenn der Katastrophenfall eintritt, müssen alle kleinen und großen Räder möglichst exakt ineinandergreifen. Dafür bedarf es optimierter Prozesse. Auf der einen Seite müssen Katastrophenschutzeinheiten in sich perfekt organisiert sein und auf der anderen Seite gilt es, eine übergeordnete Struktur im Sinne einer allumfassenden Rettungskette zu schaffen. Als Universitätsmedizin sind wir stolz darauf, dass uns dieses große Vertrauen entgegengebracht wird und uns das Innenministerium zum 'Kompetenzzentrum medizinischer Bevölkerungsschutz' ernannt hat", so der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.

Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, ergänzt: "Es hat sich gezeigt, dass sich gerade im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz die Aufgaben aller Beteiligten ergänzen müssen, damit in der Lage die ergriffenen Maßnahmen problemlos ineinandergreifen können."