Universitätsklinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist Notfallmedizinisches Zentrum

Ernennung durch rheinland-pfälzischen Innenminister Karl Peter Bruch

09.12.2006

Am 9. Dezember 2006 hat der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch das Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zum Notfallmedizinischen Zentrum ernannt. Damit wird die Klinik eines von fünf Notfallmedizinischen Zentren in Rheinland-Pfalz. Eingebunden war die Ernennung in das ganztägige "Symposium Notfallmedizin", das von der Klinik für Anästhesiologie veranstaltet wurde.

Notfallmedizinische Zentren beteiligen sich aktiv am Rettungsdienst und nehmen auch fachbezogene organisatorische Aufgaben wahr – so bringen sie ihre Kompetenzen und Erfahrungen etwa in der Fort- und Weiterbildung von Rettungsdienst-Personal ein. Sie fungieren damit als besondere, unterstützende Einrichtung des Rettungsdienstes. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst sollen Notfallmedizinische Zentren künftig die ärztlich-medizinische Säule – und damit eine der beiden tragenden Säulen – des Rettungsdienstes bilden. Die zweite Säule – die organisatorische – bilden die für den Rettungsdienst zuständigen Behörden in Zusammenarbeit mit dem Ministerium des Innern und für Sport.

"Das Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität und hier insbesondere die Klinik für Anästhesiologie ist seit Jahrzehnten ein Garant für notfallmedizinisches und rettungsdienstliches Know-How", so Karl Peter Bruch bei der Übergabe der Urkunde an den Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Prof. Christian Werner, und den Ärztlichen Direktor des Klinikums, Prof. Peter Galle. Dieser betonte: "Wir freuen uns sehr, heute zum Notfallmedizinischen Zentrum ernannt zu werden. Dies ist eine Bestätigung unserer Kompetenz bei der Akut- und Notfallversorgung von Patienten und für unseren Einsatz im Notarztbereich. Gleichzeitig ist es Ansporn, unsere Leistungen für ein effizientes Hilfssystem für medizinische Notfälle ständig weiter zu verbessern."

Die Mainzer Universitätsklinik für Anästhesiologie bringt ideale Voraussetzungen für ein Notfallmedizinisches Zentrum mit. Christian Werner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie erläutert: "Ärzte der Klinik sind als Notärzte aktiv in den Rettungsdienst eingebunden – beim bodengebundenen Rettungsdienst mit einem Notarztwagen und einem Notarzt-Einsatzfahrzeug, sowie in der Luftrettung mit dem Rettungs- und Intensivhubschrauber Christoph 77. Dabei werden die Notärzte der Klinik – bevor sie auf den Rettungsmitteln eingesetzt werden – nach strengen Kriterien ausgebildet, die den aktuellsten europäischen notfallmedizinischen Leitlinien entliehen sind." Rund 4700 Mal kamen allein Notarztwagen und Notarzteinsatzfahrzeug im Jahr 2005 zum Einsatz – das sind gut 750 Einsätze mehr als im Jahr zuvor.

Seit vielen Jahren sind die erfahrenen Notfallmediziner der Klinik für Anästhesiologie auch aktiv in die Aus- und Weiterbildung des Rettungsdienstpersonals der Organisationen eingebunden. Zudem stellt die Klinik für den kürzlich in Dienst genommenen Intensivtransportwagen speziell ausgebildete Intensivmediziner und die notwendige Ausrüstung zur Versorgung und zum Transport intensivpflichtiger Patienten bereit. Damit ist sie fest eingebunden in das Notfall- und Intensivtransportsystem Rheinland-Pfalz (N.I.T.S.). Zusätzlich ist auch die Gruppe der "Leitenden Notärzte" an die Klinik angegliedert. Der "Leitende Notarzt" kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn an einer Einsatzstelle ein Massenanfall an Verletzten vorliegt – etwa bei einem Busunfall – oder ein solcher zu befürchten ist – wie bei Evakuierungsmaßnahmen bei einem Bombenfund.

Im Rahmen der innerklinischen Notfallmedizin verfügt das Universitätsklinikum Mainz über eine hohe Kompetenz bei der Akutversorgung von Unfall- und Notfallpatienten: Eine internistische und eine chirurgische Notaufnahme sowie spezielle Notaufnahmen für Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten stehen zur Verfügung. Außerdem ist die Universitätsklinik Anlaufstelle für schwerstverletzte Patienten aus einem großen Einzugsgebiet. Die Versorgung dieser Patienten wird durch ein spezielles Schockraum-Team, geleitet von der Klinik für Anästhesiologie und der Klinik für Unfallchirurgie, gewährleistet. Die innerklinische Notfallversorgung wird von den Reanimationsteams der Klinik für Anästhesiologie sichergestellt.