Universität und Caveau einigen sich auf die Fortsetzung des Pachtverhältnisses unter leicht veränderter Nutzung

JGU nutzt Schönborner Hof nicht mehr für ihren Lehr- und Forschungsbetrieb / Brandschutzkosten können durch Nutzungsänderung signifikant gesenkt werden

15.03.2024

Am heutigen Freitag fand auf Initiative des Präsidenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Georg Krausch, ein Treffen mit dem Betreiber des Caveau Mainz, Wieland Wittmeier, und dem Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase statt. Ziel des Treffens war es, die Bedingungen einer weiteren Nutzung des Schönborner Hofs durch das Caveau zu besprechen und dem Caveau auf diese Weise eine Fortsetzung des Pachtverhältnisses zu ermöglichen. Die Beteiligten haben sich dabei auf die Fortsetzung des Pachtverhältnisses unter leicht veränderter Nutzung und im Rahmen eines veränderten Pachtvertrags verständigt.

Die Universität hatte den bestehenden Pachtvertrag kürzlich gekündigt, da sie einen Clubbetrieb wegen Mängel beim Brandschutz im Kellergeschoss des Schönborner Hofs nicht mehr genehmigen und verantworten konnte. In dem gefundenen Kompromiss wird der Club künftig auf einen Teil der aktuell bemängelten Lagerflächen verzichten; die JGU wird versuchen, ihm alternative Lagerflächen zur Verfügung zu stellen, die in den nächsten Tagen vor Ort geprüft werden. Auf diese Weise können die Kosten für die Beseitigung der Brandschutzmängel signifikant gesenkt werden.

Der Schönborner Hof gehört zum Körperschaftsvermögen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Allerdings nutzt und benötigt die JGU das Gebäude nicht mehr für ihren Lehr- und Forschungsbetrieb. Der hier ehemals ausgelagerte Arbeitsbereich Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie des Instituts für Altertumswissenschaften der JGU ist inzwischen in eine campusnahe Liegenschaft umgezogen. Als einzige deutsche Universität ihrer Größe vereinigt die JGU fast alle ihre Einrichtungen auf einem innenstadtnahen Campus, der den Studierenden ein interdisziplinäres Studium mit kurzen Wegen ermöglicht. Dementsprechend werden im Zuge der grundlegenden baulichen Erneuerung und städtebaulichen Weiterentwicklung des Gutenberg-Campus alle campusfern ausgelagerten Fächer sukzessive auf den Campus zurückgeholt, auch um weitere Synergien und damit einen erheblichen Mehrwert für zeitgemäße Lehre und fächerübergreifende Forschung zu ermöglichen.

Der JGU wurde im Zuge einer Brandschutzbegehung des Schönborner Hofs mitgeteilt, dass für den weiteren Betrieb des Caveau Mainz brandschutztechnische Maßnahmen erforderlich seien, unter anderem die brandschutzkonforme Einhausung der Lüftungstechnik in einem Lagerraum, ein Einbau maßgefertigter Brandschutztüren sowie eine Bedieneinheit für Rauchabzugsöffnung. Die Kosten hierfür hätten die jährlichen Pachteinnahmen um ein Vielfaches überschritten. Dies erschien insbesondere vor dem Hintergrund problematisch, dass die Universität das Gebäude inzwischen nicht mehr zur Erfüllung ihrer Aufgaben nutzt.

"Im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit den uns für Forschung und Lehre zur Verfügung gestellten Steuermitteln bin ich mit dem gefundenen Kompromiss sehr zufrieden", erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. "Gleichzeitig freut es mich, dass es uns auf diese Weise gelungen ist, den Betrieb des Caveau Mainz bis auf Weiteres sicherzustellen."

Die veränderten Lagerflächen, die dem Caveau im Zuge der Einigung zur Verfügung gestellt werden, sollen in einem neuen Pachtvertrag festgehalten werden. Bei dieser Gelegenheit wird auch die derzeitige Fristsetzung für Kündigungen an übliche Standards angepasst, was beiden Parteien Vorteile bringen wird.

"Wir bedauern, dass die zur Einhaltung der bisherigen vertraglichen Fristen entstandene Kurzfristigkeit der Kündigung bei dem Pächter und den Unterstützern des Clubs zu Ärger und Unmut führten", so der Präsident. "Wir hoffen, dass diese Verwerfungen durch die gemeinsam mit dem Pächter und dem Oberbürgermeister konstruktiv geführten Gespräche ausgeräumt sind. Ich bin sicher, dass wir nun kurzfristig eine für alle Seiten akzeptable Lösung gefunden haben." "Auch zukünftig stünden wir für die Unterstützung zum Erhalt des Caveau Mainz und zur Vermittlung zur Verfügung", sicherte der Oberbürgermeister zu. "Ich freue mich sehr über diese Lösung im Sinne unserer Musikkultur."