Tagesmütternetz bietet flexible Kinderbetreuung für studierende und berufstätige Eltern

Mainzer Hochschulen fördern Vereinbarkeit von Familie und Beruf

08.07.2005

Mit dem Tagesmütternetz haben die drei Mainzer Hochschulen eine beispielhafte Kinderbetreuung für studierende und beschäftigte Eltern errichtet, die nun schon im fünften Jahr mit großem Zuspruch genutzt wird. "Das Tagesmütternetz hat sich als feste Einrichtung zur Unterstützung studierender oder arbeitender Eltern etabliert und ist aus dem universitären Alltag nicht mehr wegzudenken", so der Vizepräsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Prof. Dr. Jürgen Oldenstein. "Die Fachhochschule Mainz, die Katholische Fachhochschule Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag, um die Vereinbarkeit von Studium oder Beruf einerseits und Kindererziehung andererseits einen Schritt weiter nach vorn zu bringen", so FH-Präsident Dr. Michael Morath. Der Dekan des Fachbereichs Soziale Arbeit der Katholischen Fachhochschule, Prof. Andreas Büsch, ergänzt: "Für uns war und ist eine Teilnahme am Tagesmütterprojekt selbstverständlich, da es zum kirchlichen Auftrag gehört, an der Hochschule möglichst familiengerechte Studienbedingungen zu schaffen. Durch den Verbund ist ein qualitativ hochwertiges und bezahlbares Netzwerk etabliert worden."

Die Rahmenbedingungen an Hochschulen erschweren insbesondere im Studium und in der wissenschaftlichen Arbeit immer noch in erheblichem Maße die Vereinbarkeit von Familie und Studium oder Berufstätigkeit. Gerade für junge Wissenschaftlerinnen fehlt es an entsprechenden Perspektiven. Im wissenschaftlichen Alltag sind flexible Lösungen gefragt: Weiterbildungsstudiengänge, Laborversuche, Praktika, Lehrveranstaltungen oder die Fertigstellung einer Diplom- oder Doktorarbeit fragen nicht nach traditionellen Öffnungszeiten von klassischen Betreuungseinrichtungen.

Die Fachhochschule Mainz, die Katholische Fachhochschule Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz bieten mit dem Tagesmütternetz eine flexible Kinderbetreuung, in Ergänzung bestehender Einrichtungen, an. Diese am Bedarf von Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisierte, familienergänzende Betreuung für Kinder ab sechs Monaten stellt ein Novum dar – insbesondere, weil das Projekt in Kooperation an allen drei Mainzer Hochschulen etabliert werden konnte. Zahlreiche Anfragen und die positive Resonanz der Eltern und der betreuten Kinder selbst sprechen für die hervorragende Einrichtung.

Gemeinsam mit dem privaten Anbieter Familienservice Mainz, der bundesweit Servicedienstleistungen im Bereich Kinderbetreuung und Tagespflege anbietet, werden an studierende und beschäftigte Eltern Tagesmütter vermittelt. Die Betreuungskosten werden für studierende Eltern bei geringem Einkommen bezuschusst, gut verdienende Beschäftigte zahlen eine Vermittlungspauschale. Finanziert wird das Projekt durch die Hochschulen, Zuschüsse des Studierendenwerkes und aus den Vermittlungspauschalen.

Das Tagesmütternetz verfolgt:

  • eine qualifizierte Betreuung durch engagierte Tagemütter, die durch den Familienservice regelmäßig Angebote zur Fortbildung erhalten.
  • eine flexible Betreuung, die sich auf die besondere Situation an Hochschulen einstellt. Dies wird durch Absprachen mit den Tagemüttern erreicht, die auch am Wochenende oder in den Abendstunden bereit sind, Kinder (zum Beispiel von Gastwissenschaftlerinnen) über einen kürzeren Zeitraum zu betreuen.
  • eine kontinuierliche Betreuung, die durch die Vertretung der Tagesmütter untereinander im Krankheits- oder Urlaubsfall erreicht wird.

Im Netz treffen sich alle Tagesmütter und Kinder regelmäßig, so dass eine Vertretung überhaupt möglich wird.