Susanne Marie Sofie Haufen-Stiftung: Eindrucksvolles Beispiel für gemeinnütziges Engagement

Erste Stipendien an fünf Studierende der Medizin zur Förderung ihrer Dissertationen vergeben

07.03.2008

Zum ersten Mal sind in diesem Jahr Stipendien der Susanne Marie Sofie Haufen-Stiftung an Studierende im Fach Medizin und Epidemiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vergeben worden. Sigrid Disse, Jakob Willem Duncker, Katja Gebhardt, Philip Theodor Francks und Carsten Scheuer erhielten jeweils ein Preisgeld von €3.600, das als finanzielle Unterstützung insbesondere für die Erstellung der Dissertation gewährt wird. Wie der Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, dazu mitteilte, ist der Fachbereich bei allen fünf Studierenden von ihrem hohen wissenschaftlichen Niveau beeindruckt. Die Stiftung von Susanne Marie Sofie Haufen, so der Dekan weiter, sei ein eindrucksvolles Beispiel bürgerlichen, gesellschaftlichen Engagements. "Dieses Beispiel zeigt in bemerkenswerter Weise, dass der Stiftungsgedanke immer mehr auch in der breiten Bevölkerung Anklang findet."

Sigrid Disse, cand. med., erstellt ihre Doktorarbeit zum Thema "Nichtmelanozytäre Hauttumoren in Rheinland-Pfalz und Einfluss des Berufs" mit der Betreuung durch Prof. Hajo Zeeb vom Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI). Hautkrebs ist die weltweit wichtigste Krebserkrankung. In der Arbeit werden sämtliche Daten aus dem Krebsregister Rheinland-Pfalz zu dieser Erkrankung analysiert - ausgenommen der schwarze Hautkrebs, also das Melanom. Besonders interessiert die Doktorandin die Frage, inwieweit der Beruf, und dabei vor allem Freiluftberufe mit höherer Sonnenstrahlungsbelastung, eine Rolle für das Auftreten dieser Krebsarten spielen. Sigrid Disse kann in ihrer Arbeit einen erheblichen Anstieg der Hautkrebshäufigkeit aufzeigen, die Analyse der Berufe ergibt aber keine deutlichen Hinweise auf besondere Risiken in Freiluftberufen.

Jakob Willem Duncker, cand. med., verfasst eine Dissertation mit dem Titel "Änderung der Zielgröße einer klinischen Studie nach einer Zwischenauswertung", in der er anhand einer Computersimulation die Probleme untersucht, die auftreten, wenn das Studienziel für eine laufende klinische Studie geändert wird.

Katja Gebhardt, cand. med., schreibt unter der Betreuung von Dr. Peter Kaatsch, Leiter des Deutschen Krebsregisters, ihre Dissertation zum Thema "Karzinome im Kindesalter und sekundäre Karzinome nach Krebs im Kindesalter". Hervorzuheben ist nach Darstellung der Auswahlkommission, dass Katja Gebhardt neben der Doktorarbeit drei Kinder großzieht.

Philip Theodor Francks erstellt gegenwärtig seine Doktorarbeit mit dem Titel "Kommunikation der Diagnose HPV-positiv: Befragung niedergelassener Gynäkologen" unter der Leitung von Dr. Stefanie Klug, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik. Die Doktorarbeit ist angesiedelt in einem Teilprojekt der laufenden MARZY-Studie, eine Machbarkeitsstudie zur Früherkennung des Zervixkarzinoms.

Mit Unterstützung von Dr. Anja Victor und Prof. Dr. Gerhard Hommel, Institut für Medizinische Biometerie, Epidemiologie und Informatik, arbeitet Carsten Scheuer an seiner Dissertation "Vergleich verschiedener multipler Test-Prozeduren speziell für diskrete Teststatistiken bei genetischen Fragestellungen" – eine Arbeit, die eine große Anzahl rechnergestützter Simulationen erfordert.

Die von Susanne Haufen eingerichtete Stiftung vergibt dieses Jahr zum ersten Mal Stipendien an Studierende. Susanne Haufen war seit Gründung des Instituts für Medizinische Statistik und Dokumentation (heute IMBEI) im Jahre 1963 als Sekretärin des ersten Institutsdirektors, Professor Dr. Dr. Siegfried Koller, beschäftigt. Sie hat die Aufbauarbeit des Instituts durch ihren außergewöhnlichen persönlichen Einsatz nachhaltig unterstützt und das Institutsleben wesentlich mit geprägt. Die Arbeit für das Institut und den Institutsdirektor war für Susanne Haufen der entscheidende Lebensinhalt, daher hat sie auch nach ihrer Pensionierung noch mehr als zehn Jahre im Institut unentgeltlich mitgearbeitet. Die Entwicklung des damals noch jungen Fachgebietes war ihr so wichtig, dass sie testamentarisch die Verwendung ihrer beachtlichen Ersparnisse für die Förderung bedürftiger Studenten verfügt hat.

"Wir freuen uns sehr über diese Stiftung einer Frau, die selbst nicht Wissenschaftlerin war, aber mit ihrem Engagement ihr persönliches Interesse und die generelle Bedeutung der medizinischen Wissenschaft hervorhebt", so der Dekan, Prof. Urban. "Stipendien sind wichtig, um auch jenen Studierenden eine Ausbildung zu ermöglichen, die nicht in der Lage sind, dies aus eigener Kraft zu finanzieren. Dabei wird auf fachliche Kompetenz und gesellschaftliches Engagement der Stipendiaten Wert gelegt."