Studierendenzahlen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bleiben im Sommersemester 2015 auf hohem Niveau

Entlastung der Studiensituation / Alle nachgefragten Studienplätze an Bewerberinnen und Bewerber vergeben

15.04.2015

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) rechnet für das Sommersemester 2015 mit rund 34.000 Studierenden. Dies stellt gegenüber dem Wintersemester 2014/2015 einen leichten Rückgang dar (Wintersemester 2014/2015: 34.716 Studierende). Diese Entwicklung führt die Universität zum einen auf das kontinuierliche Auslaufen der alten Studiengänge Diplom oder Magister zurück, in denen bislang noch eine vergleichsweise hohe Zahl an Studierenden eingeschrieben sind (aktuell rund 2.700). Allerdings ist der Einschreibeprozess noch nicht endgültig abgeschlossen, so dass mit einem vorläufigen Endstand der Studierendenzahlen erst Anfang Mai zu rechnen ist. Die Zahl der neuen Studierenden im ersten Hochschulsemester bewegt sich mit knapp 1.600 auf Vorjahresniveau: Im Sommersemester 2014 waren 1.677 Studierende erstmals an der JGU eingeschrieben.

"Auch wenn wir damit insgesamt eine leichte Entlastung der Studiensituation verzeichnen, bewegen sich unsere Studierendenzahlen nach wie vor auf einem hohen Niveau", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, anlässlich der Erstsemesterbegrüßung. "Um bei diesen Studierendenzahlen gute Rahmenbedingungen für Studium und Lehre gewährleisten und weiterhin auf neue Zulassungsbeschränkungen verzichten zu können, werden wir auch weiterhin die vom Bund und dem Land zur Verfügung gestellten Mittel des Hochschulpakts sowie die durch das Freiwerden von Bafög-Mitteln verfügbaren Ressourcen gezielt zur Verstärkung der Lehrkapazitäten in den nachfrageintensiven Fächern einsetzen."

Mit der Bereitstellung der finanziellen Mittel des Hochschulpakts tragen der Bund und das Land effektiv zur nachhaltigen Verbesserung der Studienbedingungen an den rheinland-pfälzischen Hochschulen bei. "Die Universität erhält so die Möglichkeit, in dieser Phase der starken Belastung weiterhin flexibel zu reagieren und autonom zu steuern“, bestätigt die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Mechthild Dreyer, den seitens der Hochschulpolitik eingeschlagenen Weg. Rund 170 zusätzliche Lehrkräfte sowie mehr als 70 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Studienbüros, Prüfungsämtern und Beratungsstellen der JGU sichern auf diese Weise, dass die Studierenden auch trotz der immer noch hohen Einschreibezahlen ein qualitativ hochwertiges und verzögerungsfreies Studium absolvieren können.

Die Gesamtbewerbungssituation unterscheidet sich hinsichtlich der Zulassungsbeschränkungen und hinsichtlich der Bewerbernachfrage kaum vom Vorjahr (Sommersemester 2015: 13.069 Bewerbungen; Sommersemester 2014: 12.745 Bewerbungen). Dies gilt auch, wenn man nach grundständigen und weiterführenden Studiengängen differenziert.

Im Sommersemester 2015 bietet die JGU 106 Bachelor- und 116 Masterstudiengänge sowie 20 weitere Studiengänge an. Die Zahl der Zulassungsbeschränkungen ist gleichgeblieben: Im Sommersemester 2015 gab es drei bundesweit zulassungsbeschränkte, 67 örtlich zulassungsbeschränkte und 172 zulassungsfreie Studiengänge an der JGU. Zu den stark nachgefragten Studiengängen mit Zulassungsbeschränkungen gehören wie bereits in den zurückliegenden Jahren die Psychologie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaft, Publizistik, Biologie, Deutsch (Lehramtsstudiengang), Soziologie und Politikwissenschaft. Gleiches gilt für Medizin und Zahnmedizin, für die die Studienplätze durch die "Stiftung für Hochschulzulassung", der Nachfolgeorganisation der ehemaligen ZVS, vergeben werden. Bei den zulassungsfreien Studiengängen ist die Nachfrage in Geschichte oder Mathematik sehr hoch.

In den zurückliegenden Wochen war wiederholt in Presseberichten zu lesen, dass trotz der hohen Nachfrage in jedem Semester eine hohe Zahl an Studienplätzen nicht vergeben werde. Im vergangenen Wintersemester sind es nach Angaben von SPIEGEL ONLINE bundesweit mehr als 14.000 Studienplätze gewesen. Die JGU kann diese Aussage nicht bestätigen. "An unserer Hochschule bleibt kein nachgefragter Studienplatz unbesetzt. Die überwiegende Zahl der Studienplätze konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studierendensekretariats bereits Ende Januar 2015 vergeben", berichtet Dr. Bernhard Einig, Leiter der Abteilung Studium und Lehre. Die noch verbleibenden restlichen Plätze wurden entweder im Rahmen eines Nachrückverfahrens oder im Losverfahren vergeben. Wenn nun abschließend in einigen Fächern, trotz anfänglich hoher Bewerberzahlen, eventuell doch nicht alle rechnerisch verfügbaren Studienplätze besetzt werden können, hängt das schlichtweg damit zusammen, dass für diese Plätze inzwischen keine Nachfrage mehr besteht. "In einer Reihe von Fächern haben wir alle Bewerberinnen und Bewerber zugelassen, aber nur ein Teil von ihnen nimmt das Angebot auch an. Viele der Bewerberinnen und Bewerber, die sich parallel an vielen Hochschulen beworben haben, entscheiden sich schließlich doch für einen anderen Studiengang oder eine andere Hochschule und nehmen den Studienplatz in Mainz dann nicht mehr an", erläutert Einig die sich in jedem Semester wiederholende Situation.

"Es ist ein ganz normaler Prozess, den die Hochschulen seit vielen Jahren kennen und mit dem sie inzwischen souverän umzugehen gelernt haben“, ergänzt der Präsident der JGU. Den Eindruck zu erwecken, dass dadurch "wertvolle Studienplätze" unbesetzt bleiben, sei falsch. Wo noch Bewerberinnen und Bewerber vorhanden sind, werde auch der letzte verfügbare Platz vergeben, was auch regelmäßig durch die Gerichte überprüft werde. "Wie alle anderen Hochschulen ist die JGU daran interessiert, möglichst jedem Studieninteressierten die unverzügliche Aufnahme seines Studiums in seinem Wunschstudiengang zu ermöglichen. Verfügbare Studienplätze unbesetzt zu lassen, wäre dafür absolut kontraproduktiv und bringt weder den Bewerberinnen und Bewerbern noch der Universität einen Vorteil", so Krausch.