Preis für hervorragende Ergebnisse auf dem Gebiet der Zelltod-Forschung bei Leukämien von Kindern
08.09.2007
Die Stiftung Kinderkrebsforschung hat den Lina Marguerite Siebert-Preis für hervorragende Forschung auf dem Gebiet der Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen an Dr. Lüder Hinrich Meyer vom Universitätsklinikum Ulm verliehen. Er erhält den mit 6.000 Euro dotierten Preis für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Zelltod-Forschung bei Leukämien von Kindern.
"Auch wenn bei der Behandlung von Kindern mit akuter Leukämie Heilungsraten von bis zu 80 Prozent erreicht werden, versagt bei etlichen Patientinnen und Patienten die Therapie und sie erleiden Rückfälle ihrer Erkrankungen", erläutert Dr. Lüder Hinrich Meyer. "Eine mögliche Erklärung für das Versagen der Therapie ist eine fehlende Aktivierung von Signalen, die den programmierten Zelltod oder Apoptose steuern." Bei der Untersuchung von kindlichen Leukämiezellproben, isoliert aus Knochenmark oder Blut, konnten die Forscher nachweisen, dass eine intakte Signalregulation beim programmierten Zelltod für eine erfolgreiche Therapie bei verschiedenen akuten Leukämieformen wichtig ist. Patienten mit einem intakten Zelltodprogramm zeigten ein gutes Ansprechen auf die anfängliche Behandlung und ein deutlich besseres Überleben ohne Rückfall. "Aufgrund dieser Ergebnisse konnten wir einen Parameter kalkulieren, der Patientenproben mit einem defekten Zelltodprogramm erkennt", beschreibt Meyer. "Somit können wir Patienten identifizieren, die gefährdet sind, einen Rückfall zu erleiden. Dieser Parameter könnte daher als zusätzlicher, funktionell definierter Risikofaktor dienen und helfen, diese Patienten frühzeitig entsprechenden Therapiestrategien zuzuführen."
Die Stiftung Kinderkrebsforschung Mainz fördert Maßnahmen zur Verbesserung der Situation krebskranker Kinder. Sie wurde 1998 gegründet und basiert auf dem Nachlass von Lina Marguerite Siebert.