Radiologie der Universitätsmedizin Mainz erhält Kernspintomograph zur Erforschung und Entwicklung neuer Diagnoseverfahren

Maßgebliche Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

27.09.2013

Die Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz hat für ihre Forschungsaufgaben einen neuen Kernspintomograph erhalten. Das Gerät, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) genehmigt und maßgeblich finanziert wurde, ist eines der ersten seiner Art weltweit. Es liefert besonders scharfe und genaue Bilder, sogar von bewegten Organen wie Herz und Lunge. Auch deshalb ist der neue Kernspintomograph besonders für die Forschung geeignet. "Mit dem Gerät wollen wir neue Diagnoseverfahren erforschen und entwickeln, beispielsweise für Patienten mit Tumoren oder auch Lungenerkrankungen wie Asthma und Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD)", erklärt Prof. Dr. Christoph Düber, Direktor der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Mainz.

Um Krankheitsprozesse mit nicht-invasiven Methoden besser verstehen und untersuchen zu können, wird ein weiterer Einsatzschwerpunkt die Grundlagenforschung sein. Dazu werden vom Bereich Medizinische Physik unter der Leitung von Prof. Dr. Laura Schreiber an dem neuen Tomographen grundlegend neue Messverfahren, spezielle Zusatzgeräte sowie Computerprogramme für die detaillierte Analyse der teilweise viele Gigabyte großen Bilddaten entwickelt. Hochleistungscomputer liefern dann in aufwendigen Rechnungen und Simulationen ein besseres Verständnis für die grundlegenden Krankheitsprozesse. "Eine hochwertige, moderne technische Ausstattung ermöglicht es unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, ihre Kompetenzen noch besser in die Forschung einzubringen. Exzellente Köpfe an Topgeräten – das bringt den Wissenschaftsstandort Mainz voran", ergänzt Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin der Johannes Gutenerg-Universität Mainz (JGU).

Die Kernspintomographie ist ein Diagnoseverfahren, bei dem verschiedene Arten von Magnetfeldern eingesetzt werden, um Schnittbilder aus dem Körper aufzunehmen. Anders als bei der Computertomographie werden keine Röntgenstrahlen verwendet. Die Kernspintomographie ist daher ein besonders schonendes Verfahren für die Diagnostik. Es wird schon länger für Patientenuntersuchungen eingesetzt. Gleichwohl ist die Kernspintomographie einer sehr schnellen und dynamischen Weiterentwicklung unterworfen, die Gegenstand vielfältiger Forschungsaktivitäten ist. In der Universitätsmedizin Mainz wird die Kernspintomographie seit nahezu 20 Jahren erforscht. Schwerpunkte sind dabei insbesondere die Lungen-, Herz- und Tumordiagnostik sowie die methodische Weiterentwicklung und Datenanalyse mittels bioinformatorischer Methoden durch den Bereich Medizinische Physik. Der Standort Mainz allgemein und die Universitätsmedizin Mainz zählen auf diesen Gebieten zu den führenden Forschungszentren weltweit.