Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung erhält bundesweit anerkannte Testierung
02.06.2005
Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist für sein kundenorientiertes Angebot mit einem bundesweit anerkannten Qualitätszertifikat ausgezeichnet worden. "Die JGU versteht die wissenschaftliche Weiterbildung als dritte Säule neben Forschung und Lehre", betont Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen Oldenstein. "Wir freuen uns daher besonders, dass unsere Bemühungen um Exzellenz auch auf diesem Gebiet erfolgreich sind und nun eine solche Auszeichnung erhielten." Das ZWW unterzieht sich seit einem Jahr dem bundesweit anerkannten Qualitätsverfahren "Lernerorientierte Qualität in der Weiterbildung – LQW".
Eine erste Berufsqualifikation reicht meist nicht aus, vielmehr müssen Kenntnisse und Kompetenzen regelmäßig aktualisiert werden. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz stellt im ZWW hierfür ihre Kompetenzen und Kontakte zur Verfügung und ermöglicht, einmal erworbenes Wissen auf einen aktuellen Stand zu bringen. Das Weiterbildungsangebot reicht dabei von weiterführenden Studiengängen über Seminare bis hin zu einzeln konzipierten Tagungen zu unterschiedlichen Themengebieten und für verschiedene Adressatengruppen. Im ZWW werden diese universitären Angebote zusammengeführt.
Die Veranstaltungen richten sich vor allem an Personen aus der beruflichen Praxis mit abgeschlossenem Hochschulstudium. Sie stehen aber auch denjenigen offen, die noch kein Studium absolviert haben und die sich aufgrund der Anforderungen ihres Tätigkeitsfelds mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaften vertraut machen wollen. Neben den zahlreichen berufsbegleitenden Studienangeboten bietet das ZWW für Ältere das Programm "Studieren 50 Plus" an. Es wendet sich vornehmlich an Personen, die aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden sind, die Erziehungsarbeit innerhalb der Familie beendet haben oder sich im Übergang in die sogenannte dritte Lebensphase befinden. Mit diesem Programm reagiert die Universität auf die längst vorhandene und stetig steigende Nachfrage an wissenschaftlicher Weiterbildung für ältere Menschen. Auch das Gasthörerstudium an der JGU liegt in der organisatorischen Verantwortung des ZWW.
Seit November 2004 beteiligt sich das ZWW am Lernerorientierten Qualitätsmodell LQW, dem einzigen direkt aus der Weiterbildung und für die Weiterbildung entwickelten Qualitätsentwicklungs- und -testierungsverfahren. Wichtig ist dabei, dass LQW durch die Rechtsverordnung als relevantes Qualitätsmanagementsystem offiziell auch von der Bundesagentur für Arbeit anerkannt ist, da es den Anforderungen nach SGB III angepasst ist. Wichtigstes Credo dieses Qualitätsverfahrens ist, dass der Verbraucher, der Kunde, der Abnehmer respektive der Lerner im Mittelpunkt aller Qualitätsbemühungen steht. Auf ihn hin muss die Qualitätsentwicklung der Einrichtungen und mithin das Testierungsverfahren ausgerichtet sein. Weitere Besonderheit dieses Verfahrens: Es geht nicht nur um Qualitätssicherung, um ein spezielles Prüfverfahren der Einrichtung, sondern um deren Entwicklungspotenziale, die ebenfalls berücksichtigt und gefördert werden. Außerdem ist das Modell einrichtungstypübergreifend sowie für große und kleine Organisationen gleichermaßen anwendbar. Somit erhält der Kunde die Gewissheit, angemessen zwischen den verschiedenen Anbietern von Weiterbildung vergleichen zu können.
Weiterbildungseinrichtungen, die eine Anerkennung erhalten möchten, müssen konkrete Anforderungen erfüllen. So muss die Einrichtung unter anderem ihr Selbstverständnis der angebotenen Lehr-Lern-Prozesse offenlegen und ihre Bildungsprozesse evaluieren. Die Prinzipien der Kundenkommunikation müssen dokumentiert sein. Darüber hinaus muss die Einrichtung selbstgewählte strategische Entwicklungsziele für die nächsten vier Jahre festlegen. Diese definierten Anforderungen sind in einem Selbstreport nachzuweisen und durch eine Visitation von externen Gutachtern zu bestätigen.